Chores durchaus den Baugewohnheiten der Dombauten der Erzdiözese Mainz, in Sonderheit dem Bamberger Dom. Einzig und allein könnte die Anlage der Apsiden an der Ostseite des Westquerschiffes auf gewisse kultische Ver­änderungen hinweisen. Nach persönlicher Mitteilung von Herrn Dr. Morper hatte aber schon der Dom die Apsiden.

Lit.: Baer (1897) S. 87, Dehio Hb I (1943) S. 32, Hardte (1931), Lehmann (1938) S. 107.

BAMBERG Oberfranken

St. Michael. Gegr. 1015. Erster Bau bis 1021. Dieser 1117 durch Erdbeben zerstört. Nach cod. hirs. Abt Wolfram (11121123) aus Hirsau abgesandt. Dieser war zur Erlernung der Gewohnheiten dorthin entsandt und kehrte mit fünf Hirsauer Mönchen zurück. Zweiter Bau 1121 geweiht durch Otto von Bamberg. Nach Dehio der Bau bis 1168 in Arbeit. Die überkommene Kirche durch den Barock stark verändert. Über die Gestaltung des ursprünglichen Baues siehe Text S. 60.

Lit.: Baer (1897) S. 86, Dehio Hb I (1943) S. 34.

HEIDENHEIM Mittelfranken BA Gunzenhausen.

Gründung durch den hl. Wunibald. 752. Das Kloster wurde 1139 durch den Eichstätter Bischof Gebhard in ein Benediktinerkloster umgewandelt. Erster Abt Adalbert von Michelfeld, die Mönche kamen aus St. Michael in Bamberg, Kastl und Banz. Weihe der Kirche 1182 und 1188. Da das Kloster mit Mön­chen aus St. Michael besetzt wurde, vermutet Baer auch Hirsauer Einflüsse. Aber das Ostquerhaus, die Vorhalle in dieser Anlage, die klaren Verhältnisse im Aufbau und das Gesims über den Arkaden u. a. sind nicht spezifisch hirsauisch, sondern allgemein romanisch.

HEILSBRONN Mittelfranken BA Ansbach.

Gegr. 1132 durch Otto von Bamberg. 1141 den Zisterziensern übergeben. Weihe 1149. Der Bau zeigt verschiedene interessante Umbildungen Hirsauer Bauweise ins Zisterziensische. Nach den neuesten Untersuchungen in H. durch Herrn Dr. Schmidt hat sich herausgestellt, daß Nebenchöre vorhanden waren. Die jetzt aufgefundenen gotischen Durchgänge werden, wie Ansätze beweisen, kleinere Vorgänger gehabt haben. Die Tonnenwölbung des Vorchores ist für diese Zeit nichts Außergewöhnliches mehr (vgl. Würzburger Dom, hier das auch in H. erscheinende durchgehende Querhaus). Das tonnengewölbte Ostjoch des Langhauses hat sich bei der Restauration als nicht ursprünglich heraus­gestellt, ebenso die Pfeilerarkaden. Im westlichen Teil der nunmehr als massiv restgestellten Wand befanden sich ursprünglich kleine Türen, wie Ansatz­spuren zeigen. Dieser Raumteil kann nicht mehr als chorus minor im Hirsauer Sinne gewertet werden, da dieser dann einen größeren Teil als der chorus maior eingenommen hätte. Diese sich tiefer als bei den Hirsauern in das Langhaus hineinziehenden Chöre sind zisterziensich (vgl. Maulbronn). Die Vorhalle ist ebenso gut hirsauisch wie zisterziensisch, ebenfalls der Mangel einer Krypta. Der Bau zeigt also nur Hirsauer Momente in Um­bildung durch die Zisterzienser. Man sieht hieran deutlich, wie die den Hirsauern für ihren Kult entsprechenden Bauten für den neuen Orden umge­bildet werden. Die frühe zisterziensische Bauweise schließt also an Hirsau an. Lit.: Baer (1897) S. 89, Dehio Hb III (1920) S. 200, L'.: Der Turm der Münsterkirche im Kloster Heilsbronn, Die Denkmalspflege 1917, S. 120. Bahmann (1940) S. 57 ff.

MÜNCH-ÄURACH Oberfranken BA Höchstädt.

1108 (Bahmann), 1110 (Baer) gegr., 1128 von Otto von Bamberg geweiht. Die Besetzung durch Hirsauer Mönche wohl durch Ussermann, Episcopatus Wirze- burgensis, St. Blasien 1794 überliefert, sonst aber nirgends nachzuweisen. Die darauf sich stützende Abhängigkeit in der Bauweise von Hirsau nicht vorhanden. Die Kirche besaß eine Krypta (Bahmann S. 64).

Lit.: Baer (1897) S. 92, Dehio HW I (1937) S. 258, Derendinger (1913), Bah­mann (1940) S. 61 ff.