um von dem Anfang der äußeren. Die beiden Nebenapsiden zeiget! gleiches Sockelprofil. Es ist unklar, ob die Reste der hier sich ab- zeichnenden drei Bauperioden Bruchstücke ausgeführter Bauten sind, oder ob es sich jeweils um neue Bauplanungen handelte.
Dies wird wohl kaum festgestellt werden können, da den Grabungen die Reste der frühgotischen Kirche im Wege stehen.
Zusammenfassend kann gesagt werden, daß der Staffelchor den Forderungen der Hirsauer Regel, in der Art, wie er gebildet wurde, nicht entspricht und daß seine Herkunft wohl direkt aus Burgund abzuleiten ist. Der erste Bau dieser Art weist zwar Gemeinsamkeiten mit Paulinzella auf, kann aber wegen der erwähnten Umbildungen nicht mehr als hirsauisch bezeichnet werden, vielmehr könnte man diese Art des Grundrisses den „ersten“ zisterziensischen Grundriß nennen.
Der „zweite“ gibt dann die Apsiden auf und läßt die Altarräume platt schließen.
Hiermit sehen wir den Ausgang der hirsauischen Architektur. Die mächtige, cluniazensische Idee muß ihre Vorrangstellung im monasti- schen Leben an die jüngere und kräftigere Bewegung der Zistersiener abgeben. Die Bauweise der Hirsauer wird zunächst übernommen, aber umgebildet, um dann schließlich in neuer Gestalt neuen Idealen zu dienen.
Das Querhaus
Das Querhaus ist ein fester Bestandteil der cluniazensischen Kirchen. Dies 'festzustellen ist deshalb wichtig, weil die Benediktiner als solche auf ein Querhaus verzichten können (vgl. Italien, Bayern), der Ritus der Reformbewegung diesen Raumteil aber ausdrücklich forderte. An der Stelle, wo es den Langbau schneidet, in der Vierung, liegt der chorus maior, der Sitzplatz des Konvents während des Gottesdienstes. Von den uns zur Verfügung stehenden Quellen werden wir ziemlich genau über die Anordnung und Kultvorgänge in diesem Raumteil unterrichtet 294 . Die Vierung war gegen das Querhaus durch Schranken abgetrennt. Soweit die Glocken nicnt in Osttürmen oder Westwinkeltürmen Platz fanden, waren sie im Vierungsturm untergebracht. Die Vierung wird schon auf dem Plan von St. Gallen als „chorus psallentium“ bezeichnet. Ein altes Motiv lebt also in der cluniazensischen Ordnung fort. Als Vorraum des chorus maior diente der dem Klosterbau nächstgelegene südliche Querhausarm, der als „ante chorum“ bezeichnet wird.
Die große Bedeutung, die somit dem Querhaus in den Reformbauten zukommt, ließ es deshalb nicht zu, diesen wichtigen Raumteil zu unterdrücken. So finden wir denn unter den Bauten der Hirsauer Bewegung fast ausnahmslos Querschiffe, die sogar in Gegenden aufgenommen werden, in denen das Querhaus sonst nicht üblich war. Die
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