die Arkaden vermauert und kleine Fenster in sie eingelassen 400 . Den Abbildungen zufolge zogen sich die Seitenschiffdächer über den Vor­hof. Mettler nahm für St. A. einen solchen Vorhof aus vergänglichem Material an 401 , die Grabungen haben aber ergeben, daß es sich auch in St. Ä. um einen Steinbau handelte. Die Westanlage in Erfurt zeigt aber die Besonderheit, daß die Turmuntergeschosse, der Turmzwischen­raum und das Langhaus miteinander kommunizieren, sodaß hier tat­sächlich von einer reduzierten Vorhalle gesprochen werden kann.

Der Turmzwischenraum in St. Paul öffnet sich gegen das Langhaus. Inwieweit man diese Anlage als ursprünglich annehmen darf, bleibt ungewiß. Das Gleiche gilt für den nicht genau zu datierenden Bau zu Deggingen.

Mit der Weihe von 1087 war nach Feldtkeller 402 auch der Westbau der Schloßkirche zu Ilsenburg vollendet.Über die Gestaltung des Westabschlusses dieses Baues kann Bestimmtes nicht gesagt werdem Es ist zu vermuten, daß eine Turmfront, zu der die angeschnittenen Fundamente einer Vorhalle gehören und in das das siebenstufige Portal eingebaut worden wäre, bestand. Es wäre sinnlos bei der Unsicherheit der Rekonstruktion irgendwelche Vermutungen auszu­sprechen. Die Anlage, wie sie sich uns 'heute darbietet, muß als sächsische Turmfront mit schmalen Portalen gegen Ost und West angesprochen werden. Zwischen ihnen befand sich ein kleiner Turm­zwischenraum, der aber infolge seiner geringen Ausdehnung kaum liturgischen Zwecken gedient haben kann. Er war das Untergeschoß der Empore.

In Heidenheim 403 befindet sich zwischen zwei Türmen, die über die Flucht der Seitenschiffaußenmauern des Langhauses vorspringen, eine zweijochige, zweischiffige und doppelgeschossige Vorhalle, die sich ehedem in zwei Arkaden gegen das Langhaus öffnete. Der Abschluß gegen Westen ist unsicher. Nach Ortstradition erstreckte sich die Vor­halle ursprünglich noch weiter gegen Westen, was aber nicht nach­gewiesen werden konnte. Die Turm Untergeschosse kommunizieren nicht mit der Vorhalle.

Eine ganz besondere Westanlage zeigt die Klosterkirche zu Plank- stetten, von der eine Weihe vom Jahre 1138 überliefert ist 404 . Hier schließt sich nach dem derzeitigen Bestand die Doppelturmfront nicht gleich an das Langhaus, sondern läßt noch einen über fünf Meter breiten Raum, in dem sich heute ein eingeschossiger Zwischenbau befindet, der in seiner lichten Breite etwas breiter als das Mittelschiff des Langhauses ist. Die Nord- und Südseite der Doppelturmfront fluchtet mit dem Langhaus. Zwischen den Türmen befindet sich ein tonnengewölbter Raum, der sich nach Norden und Süden in einer Arkade gegen Kapellen öffnet. Über diesen Kapellen und dem Turm­zwischenraum befindet sich eine dem Erdgeschoß analoge Anlage. Wie schon erwähnt, setzt östlich an die Turmfront ein eingeschossiger Zwischenbau an, dessen Mittelraum die Breite des Turmzwischen­raumes besitzt und dessen begleitende Seitenräume nur je ein Drittel desselben ausmachen. Die Nord- und Südmauern dieses Zwischenbaues sind sehr dick. Nach Ausweis des Inventars kann der Zwischenbau

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