deckt worden wäre, wenn es sich um einen zweigeschossigen Bau ge­handelt hätte. Gegen die Dreischiffigkeit wäre geltend zu machen, daß Dehio 378 bei der später zu besprechenden, einschiffigen Vorhallen­anlage zu Heilsbronn auf Kastl verweist und sich in Erfurt eine ein­schiffige Vorhalle befand, die sich gegen Nord, Süd und West in Arkaden öffnete. Die offenen Arkaden brauchen also nicht unbedingt auf eine dreischiffige Anlage hinzuweisen. Solange aber in Kastl keine Grabungen stattgefunden haben, ist die Frage der Vorhallenanlage dort nicht zu beantworten.

Auf den Abbildungen aus den Jahren 1628 und 1659, die die roma­nische Klosterkirche zu Zwiefalten zeigen 379 , erscheint eine West­vorhalle in ganzer Breite des Langhauses, deren Dachfirst, soweit sich erkennen läßt, gleiche Höhe mit dem des Langhauses hatte. Der Quer­schnitt entsprach nicht dem der Basilika, vielmehr war die ganze Vor­halle von einem gewaltigen Satteldach gedeckt. Die Ostfront öffnete sich in ihrer ganzen Breitenausdehnung im Untergeschoß in vier Arkaden, ein ähnliches Motiv, wie es Hecht für Schaffhausen II an­nimmt. Leider läßt sich die Tiefe der Anlage nicht ausmachen, da hierzu die Abbildungen nicht ausreichen. Die einschiffige Vorhalle, die auf dem Plan von 1738 erscheint, hat bereits Mettler 380 als dem Jahre 1671 zugehörig nachgewiesen. Ob die Vorhalle ursprünglich basilikalen Querschnitt hatte, ist nicht mehr festzustellen. Bei basili- kalem Querschnitt käme die Anlage der in Schaffhausen II sehr nahe, allerdings ohne die begleitenden Kapellen.

Nach den Angaben Dehios sind in Gengenbach und Schwarzach Vorhallenfundamente gefunden worden. Diese wurden aber leider, ohne aufgenommen zu werden, wieder zugeschüttet. Sauer 381 sagt über die Klosterkirche zu Schwarzach, daß dort die Vorhalle wie in Gengenbach wahrscheinlich zweijochig und zweigeschossig angelegt war. Weitere Angaben fehlen. Die Annahme einer Zweigeschossigkeit resultiert sicherlich aus der Tatsache, daß sowohl Gengenbach wie auch Schwarzach in halber Höhe der Mittelschifffront zwei Fenster aufweisen, die also gewissermaßen ehemalige Emporenöffnungen vor­stellen. Damit kämen die Anlagen dieser beiden Bauten denen der bisher besprochenen nahe.

Für Alpirsbach hat Fehleisen 382 eine Rekonstruktion der Vorhalle gegeben, da die derzeitig bestehende zweifellos nicht dem ursprüng­lichen Plan entspricht, wie die späteren Einbauten und vor allen Dingen die Jetzt vermauerten Emporenöffnungen beweisen. Danach sollte die Anlage folgendes Aussehen haben: Die Ausmaße der heutigen Vorhalle sind denen des ursprünglichen Planes gleich. Ihre Tiefe sollte demzufolge etwa gleich zwei Arkaden des Langhauses, ihre Breite der der Kirche entsprechen. Die Planung sah eine doppelgeschossige An­lage vor, die in ihrem Äußeren einem westlichen Querschiff gleichen sollte. Eine Doppelturmanlage wie in St. A., die Mettler 383 angenom­men hatte, kann wegen der geringen Mauerstärke und des unproportio­nierten Sicheinfügens nicht vorhanden gewesen sein. Arkadenstellungen innerhalb der Vorhalle waren nicht vorgesehen, wie Grabungen ergaben. Dagegen nimmt Fehleisen auf Grund des verschiedenartigen

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