Tiefe etwa einer Arkadenweite einschließlich Stütze gleichkommt. Auch zwischen dem Seitenschiff des Langhauses und denen der Vor­halle besteht jeweils eine Türverbindung. Die Vorhalle ist im Westen glatt schließend und in ihrer Mittelachse durch ein doppelgestuftes Portal unterbrochen. Nach Ausweis des Inventars lag über der Vor­halle eine Empore, darüber ein Glockenhaus. Da die Bauzeit der Vor­halle mit der in Paulinzella übereinstimmt und auch im Baubestande Gemeinsamkeiten vorhanden sind, ist die Herkunftsfrage geklärt. Die Anlage des Säulenportals schließt unmittelbar an Paulinzella an 374 , nur ist es in Talbürgel etwas vergröbert, wie auch die anderen Teile sehr viel schwerere Formen zeigen.

Für Schaffhausen II hat Hecht 375 eine Rekonstruktion gegeben. Danach war dort die Vorhalle dreijochig, dreischiffig und doppel­geschossig angelegt. Ihre Seitenschiffaußenmauern, die gegenüber denen des Langhauses ein wenig eingezogen waren, wurden jeweils seitlich in Höhe der ersten östlichen Arkaden von eingeschossigen Kapellen be­gleitet, die bis zum Westabschluß der Vorkirche reichten. Vor ihnen sollte sich jeweils ein Turm auf quadratischem Grundriß erheben, dessen Grundseite Hecht etwa mit der lichten Weite der Kapellen an­gibt. Die Westfront war in ihrem Erdgeschoß in Arkaden aufgelöst und zwar je eine im Seitenschiff und zwei im Mittelschiff.

Von der Anlage sind nur noch erhalten: Die Fundamente der zweiten Stütze der südlichen Arkadenreihe von der Westseite der Basilika aus gerechnet; die Halbpfeiler an der Nordwest- bezw. Südwestecke der Seitenkapellen und die südliche Seitenkapelle. Die gesamte Westwand des Mittelschiffes der Kirche wurde in den Jahren 175153 eingerissen und mit altem Material wieder aufgebaut 376 . Nach den spärlichen Resten kann eine Rekonstruktion nur Hypothese bleiben, man wird aber Hecht zustimmen müssen. Allerdings ist die Anlage von Türmen sehr zweifelhaft. Hecht hat diese in Analogie zu Alpirsbach rekonstruiert, wo sich ebenfalls neben der dort sehr viel kürzeren Vorhalle eine Kapelle befand, die einen Turm an ihrer Westwand hatte. Diese An­lage kehrt sonst nicht wieder.

Die Vorhallenanlage in Kastl 377 ist ebenfalls nicht erhalten.Von ihr sind nur- noch je drei Arkaden vorhanden, die in der Flucht der Mittelschiffarkaden der Westwand der Basilika vorgelegt sind. Diese wurden in gotischer Zeit mit teilweise romanischem Material vermauert. Das Inventar rekonstruiert eine dreischiffige, doppelgeschossige Vor­halle. Für die sich in den Nebenhallen befindlichen Kapellen gibt das Inventar auch Titelheilige an und schreibt, daß eine schmale Verbindung zwischen dem südlichen Vorhallennebenschiff und dem südlichen Lang- hausnebenschiff heute noch im Inneren der Basilika zu erkennen ist. Da die Gotik an der Westseite selbst nicht vor der Westwand der Kirche Halt machte und dort im zweiten Geschoß große Fenster einbrach, ist die Gestalt der Vorhalle in romanischer Zeit nicht mehr auszu­machen. Gegen die Doppelgeschossigkeit macht das Inventar selbst geltend, daß sich etwa drei Meter über den Scheiteln der eben erwähn­ten gotischen Fenster in der Mittelachse der westlichen Stirnwand der Kirche ein romanisches Fenster befindet, welches durch das Dach ver-

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