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Petershausen II
bau von 1162 um einen völligen Neubau gehandelt hätte und gibt der Vermutung Ausdruck, daß der zweite Bau auf den Fundamenten des ersten stand. Damit wäre Hechts sowieso unwahrscheinlicher Grundriß des ersten Baues (in Form des lateinischen Kreuzes) hinfällig. Das Querhaus des ersten Baues hätte dann also auch nicht über die Seitenschiffflucht hinausgeragt. Ob die Presbyterienseitenschiffe des zweiten Baues den „Kapellen“ von 1092 und 1093 entsprachen, kann nicht mehr ausgemacht werden. Interessant ist festzustellen, daß die Presbyterienanräume gegen das Presbyterium in voller Breite sich öffneten, worin wir, wie auch in der Exekrierung der Krypta, einen Einfluß Hirsauer Bauweise sehen müssen. Da uns der Bau nicht bekannt ist, können wir auch keine Vermutungen über seine Herkunft anstellen.
Zusammenfassend kann festgestellt werden, daß die Kirchen zu Stein und Wagenhausen nicht durch Hirsau beeinflußt worden sind, vielmehr ihre Herkunft aus dem Konstanzer Kunstkreise ableiten. Für Petershausen konnten wir Hirsauer Einflüsse geltend machen, jedoch hält sich der Grundriß mit seiner Querschifflosigkeit und dem platten Westabschluß an die Tradition des Bodenseegebietes.
Der Sta ff elchor
Die letzte von uns zu besprechende Ostbaudisposition, ist der sogenannte Staffelchor. Diesem ist ein mittelschiffbreites, quadratisches Presbyterium, das halbrunden Schluß zeigt, eigentümlich. Diesem sind je zwei gestelzte Apsiden zugeordnet, deren innere etwas kürzer als die Hauptapsis, etwas länger aber als die äußeren Apsiden sind. Es liegt also eine Staffelung der östlichen Altarplätze vor.
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