abgetcilt waren. Letztlich geht eine solche Anlage auf den Plan von St. Gallen zurück, wo sich auch doppelgeschossige Anbauten am Presbyterium befinden und die Querhausarme gegen die Vierung durch doppelte Chorschranken abgetrennt waren.

Aber nicht nur der Grundriß des Ostbaues weist auf Konstanz, sondern auch der Westbau und vor allen Dingen die für Konstanz so charakteristischen achteckigen Kapitelle, die in gleicher Weise in Stein vorhanden sind 269 . So läßt sich die Kirche zu Stein mühelos in die Tradition des Bodenseegebietes einordnen. Der Hinweis Baers 270 , daß durch den Abt Otto von St. Blasien, der 1125 hier sein Amt antrat, Hirsauer Baumanier Einfluß gehabt habe, wird durch den Herkunftsnachweis wie auch durch die Baudaten nachdrücklichst widerlegt.

Fast wie eine Kopie der Klosterkirche zu Stein mutet der Grundriß der 10831087 errichteten Marienzelle zu Wagenhausen an 271 . Tuoto, ein vornehmer, schwäbischer Laie schenkte sein Gut Wagenhausen dem Allerheiligenkloster zu Schaffhausen und zog sich selbst in die dort von Abt Sigfried im Jahre 1083 gegründete Zelle zurück. 1105 nahm Theoderich von Petershausen die Geschicke des kleinen Klosters in die Hand, bis es 1130 als Tocbtersiedlung unter die Vormund­schaft von Schaffhausen gestellt wurde 272 .

Hecht 273 unterscheidet zwei Bauperioden. Die erste fällt in die Jahre 10831087. Ihr gehört das einschiffige, quadratische Presbyterium an, das nach Hecht wahrscheinlich in einer halbrunden Apsis endete. Westlich schließt das dreischiffige Langhaus an. Die Seitenschiffe des östlichsten Joches des Langhauses sind gegen das Mittelschiff nicht geöffnet und laufen in halbrunden Apsiden aus. Der zweiten Bau­phase, die Hecht mit der Übernahme der Zelle durch Petershausen zusammenbringt, gehören die dem Presbyterium beigeordneten, seiten­schiffbreiten Rechteckräume an, die gleiche Länge wie das Presbyterium aufweisen. Nur noch der südliche Raum ist erhalten. Er ist durch eine Tür im westlichen Drittel der Presbyterienwand zugänglich. Alle Teile nördlich der nördlichen Mittelschiffmauer sind nicht mehr erhalten.

Wagenhausen

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