men von dem Bau, der unter Abt Gregor (1150—1193) errichtet wurde 237 . Wie in Biburg öffnen sich die Turmuntergeschosse gegen das Seitenschiff, das Presbyterium und die Ostapsis. Die Herkunft der Osttürme findet ihre Erklärung in der Anlage des nahen Prüfening, mit dem aber sonst keinerlei Gemeinsamkeiten bestehen.
Das Schottenkloster zu Würzburg 238 wurde von St. Jakob in Regensburg aus besiedelt. Die Beziehungen sind also durchaus ersichtlich. Die Ostanlage entspricht weitgehend der in Regensburg. Nur der Umstand, daß man Ostttürme als hirsauisch wertete, konnte dazu führen, daß Baer in Regensburg Hirsauer Einflüsse fand. Die Osttürme sind aber schwäbisches Gut, das mit Otto von Bamberg nach Prüfening kam und von dort aus auf Regensburg und Würzburg wirkte.
Dieser Anlage schließt sich auch die 1108 durch Otto von Bamberg gegründete Abteikirche zu Aura an 239 , von der eine erste Weihe 1113 gemeldet wird. Der erste Abt war Ekkehard, der Verfasser der berühmten Kaiserchronik, der mit dem Kloster auf dem Michaelsberge zu Bamberg in Beziehung stand und daher auch in Verbindung mit Otto. Daß Ekkehard Hirsauer Mönch war, wie Tritheim meint 240 , und das Kloster mit Hirsauern besetzt wurde, findet im Codex hirsau- giensis keine Stütze. Die Verbindung des Namens Ekkehard mit Hirsau wird wohl auf der Tatsache fußen, daß Ekkehard Beziehungen zu St. Michael in Bamberg hatte. Auch die allgemeine deutsche Biographie 241 weiß nichts davon, daß Ekkehard jemals in Hirsau war.
Die Kirche zu Aura zeigt das bayrische Schema. Die Schiffe endeten wahrscheinlich in drei Apsiden, auf den östlichsten Seitenschiffjochen saßen Osttürme. Auch das Westquerschiff hat der Bau mit Regensburg und Würzburg gemein. Es ist nicht anzunehmen, daß die Kirche innerhalb von fünf Jahren errichtet wurde. Vielmehr läßt die sehr große Ähnlichkeit mit Würzburg (das über die Flucht der Seitenschiff tretende Querhaus, die Osttürme, der zweijochige Chor, dessen Seitenschiffe kreuzgratgewölbt sind und deren sich zum Chor öffnenden Arkaden, die schmaler als die des Langhauses sind) an ein Abhängigkeitsverhältnis Auras von Würzburg denken. Hier, wie bei den beiden anderen Bauten kann also Hirsauer Einfluß nicht geltend gemacht werden. Das Motiv der Osttürme ist schwäbisch, der drei- schiffige, in Apsiden endende Grundriß bayrisch. Das Motiv des Westquerschiffes ein typisch regensburgischer Zug.
Auch St. Burchard zu Würzburg hat man für Hirsau in Anspruch genommen, da eine Nachricht von Tritheim 242 besagt, daß dort ein Abt Sigehard aus Hirsau die Reform eingeführt habe. Der Bau 243 zeigt eine querschifflose, dreischiffige Anlage, deren Mittelschiff in einer halbrunden Apsis schloß. Dem um ein Joch kürzeren Seitenschiff sind Osttürme vorgelegt, die über die Flucht der Seitenschiffaußenwand hinausragen. Die heute in der Westwand befindlichen Aussparungen sind neu, gleichfalls die Öffnungen des letzten Seitenschiffjoches gegen den Chor 244 . Die grätigen Gewölbe der letzten Seitenschiffjoche sind modern, die Rippengewölbe des Chores gehören der Zeit der Restauration um 1168 an. Unter dem Ostchor befand sich
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