genommen, sodaß Dehio 232 von einer angeblichen Reform durch Hirsau spricht. Der Grundriß 233 zeigt das bagrische Schema mit der Eigenheit, daß das östlichste Joch des Mittelschiffes Tonnenwölbung aufweist. In Reichenbach sind im Ostjoch jeweils Gurtbogen an dieser Stelle. Es erscheint uns deswegen nicht absonderlich, W enn hier diese Gurtbogen zu einer vollen Tonnenwölbung umgestaltet sind, zumal das statische Moment, die Verankerung der Türme hier nicht in Frage kommt. Es handelt sich also um eine sinngemäße Umbildung von Reichenbacher Eigenheiten, nicht aber um die Gestaltung aus Hirsauer Baugut.

Das im 11. Jahrhundert erstmals erwähnte Kloster zu Deggingen 231 wurde von Äbt Marquard aus Hirsau reformiert, der 1161 angeblich die Grundsteinlegung des Klosters vornahm. Ob aus dieser Zeit auch die Klosterkirche stammt, wird bei der sowieso fraglichen Grundstein­legung des Klosters vom Inventar in Frage gestellt 235 . Der Bau zeigt in seiner barocken Ummantelung das typisch bayrische Schema, wobei der Ostabschluß wegen der Veränderungen in späterer Zeit nicht mehr ausgemacht werden kann. Die unsicheren Nachrichten lassen keinen eindeutigen Schluß zu.

Baer 236 hat in seinem Buch derHirsauer Bauschule zwei Kirchen aufgenommen, die offensichtlich nichts mit Hirsau direkt zu tun haben. Es sind dies die beiden Schottenklöster zu Regensburg und Würzburg. Regensburg, St. Jakob (erste Weihe 1120) zeigt das alte bayrische Schema. Vom ersten Bau sind nur noch die Osttürme erhalten, die auf den östlichsten Seitenschiffjochen stehen und in Bruchsteinmauer­werk aufgeführt sind, sowie die halbrunden Apsiden, die den Turm­untergeschossen gegen Osten vorgelegt sind. Alle anderen Teile stam-

GRUNDRIß

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Regensburg, St. Jakob