der Hirsauer in Zusammenhang. Es wird daraus ersichtlich, welche Irrwege bei der Verfolgung eines „Hirsauer Schemas“ beschriften werden können.
1107 zog dann Erchimbold mit dem Konvent nach Scheyern, wo ein Holzbau 1120 oder 1130 geweiht wurde, der aber den Bränden in den Jahren 1171 und 1183 zum Opfer fiel 221 . Erst danach wurde ein Steinbau errichtet, der 1215 geweiht wurde. Der Bau zeigt heute unter barockem Mantel eine stützenwechselnde, dreischiffige, querschifflose Basilika, deren Seitenschiffe platt endeten. Auch bei diesem Spätbau ist es nicht verwunderlich, daß er keine Hirsauer Baugedanken mehr aufweist.
Die vielfache Verlegung der Abtei macht es verständlich, daß kein Bau entstand, der dem Bauideal der Reform entsprochen hätte.
Für die Kirche zu Kastl ist auch Hirsauer Einfluß geltend gemacht worden. Das Kloster wurde 1103 von dem Geschlechte der Zähringer, dem auch der Konstanzer Bischof Gebhard angehörte, gestiftet. Gebhard und der aus Petershausen vertriebene Abt Theoger verbrachten hier einige Jahre 222 . Die Kirche konnte 1129 geweiht werden.
Der Bau 223 weist das bayrische Schema in einer eigentümlichen Erweiterung auf. Der dreischiffige, vierjochige Chor, der in seinem Mittelschiff von einer steigenden Tonne gedeckt ist und apsidial endet, wird von gratgewölbten Seitenschiffen begleitet, die ebenfalls apsidial enden. In den beiden Jochen ist er um je ein weiteres Schiff verbreitert, an deren Ende sich jeweils aus einem massiven Turmkörper ausgesparte Apsiden anschließen. Da das nördliche Seitenschiff umgebaut und das südliche zerstört wurde, kann die Art der Wölbung in diesen Raumteilen nicht mehr festgestellt werden. Wenn auch der Bau in
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