Die Seitenschiffe, die sich nur in ihrem westlichen Joch gegen das Presbyterium hin öffnen, bilden eine Zwischenlösung zwischen PP, dessen Seitenschiffe sich in allen Arkaden gegen das Presbyterium hin öffnen und Konstanz, wo eine geschlossene Mauer Seitenkapellen entstehen läßt. Man könnte hier einwenden, daß weder in PP noch Konstanz Türme auf den Ostjochen zu stehen kommen sollten oder standen. Dieser Einwand ist zwar sachlich richtig, kann aber des­wegen nicht herangezogen werden, weil wir Beispiele anderer Bauten haben, die das Dilemma zwischen Presbyterienseitenschiff und Ostturm in einer den liturgischen Forderungen gemäßen Weise lösen. Wir haben oben gesehen, daß auf eine sehr innige Verbindung der Altäre mit dem Hauptaltar Wert gelegt wird, daß also die massiven Mauern keines­wegs den liturgischen Idealen der Reform entsprachen. Erfurt I und Prüfening, die ebenfalls mit Osttürmen ausgestattet waren bezw. sind, fanden andere Lösungen.

Nach diesen Überlegungen müssen wir feststellen, daß in Alpirsbacb die Reformgedanken Hirsaus nicht unmittelbar wirksam waren. Diese Tatsache wird auch durch den Umstand bekräftigt, daß die Apsiden an den Querhausarmen fehlen. Aber auch St. Blasien kann nicht als Vorbild für Alpirsbach in Frage kommen, da es sich in seiner Ostbau­lösung ganz an Konstanz anschloß. Wir haben in Alpirsbach eine typische Einflußkreuzung vor uns, und es ist nur zu natürlich, daß Gedankengut aus dem nahen und mächtigen Hirsau hier Aufnahme fand. Das Apsidenuntergeschoß mit seinen drei Nischen hat zu vielerlei Deutungen Anlaß gegeben. Eimer 196 sieht darin eine Art Krypta in Anlehnung an S. Ambrogio zu Mailand, wo die Krypteneingänge ähn­lich wirken sollen. Wir können uns diesem Gedanken nicht anschließen, dazu sind die Bildungen in Mailand und Alpirsbach zu verschieden. Die drei Altarstellen entsprechen dem cluniazensischen Programm.

Die Benediktinerklosterkirche auf dem Michaelsberge zu Bamberg 197 wurde 1015 begonnen und 1021 geweiht. Bei dem Erdbeben im Jahre 1117 stürzte sie zusammen. Nach den Quellen war die Zerstörung so stark, daß selbst die Fundamente neu gelegt werden mußten. Der Neubau erfreute sich der besonderen Unterstützung Bischof Ottos. Bereits für das Jahr 1121 wird eine Weihe erwähnt. Zur Zeit der Errichtung der Kirche war Wolfram Abt in St. Michael, den Otto zur Erlernung der Hirsauer Gewohnheiten nach Hirsau gesandt und von dort wieder nach Bamberg zurückgerufen hatte. Wenn der Bau tatsächlich in allen Teilen von Grund auf neu gebaut worden ist, ist wohl die Weihe von 1121 nur auf einen Teil der Kirche zu be­ziehen 198 . Die Förderung, die Otto den Hirsauern in Süddeutschland zuteil werden ließ, sowie die Tatsache, daß er den Abt Wolfram zur Erlernung der Gewohnheiten nach Hirsau sandte, würden vermuten lassen, daß sich St. Michael eng an die Bauten der Reform anschloß. Die ursprüngliche Anlage ist nicht in allen Teilen heute mehr erhalten, läßt sich aber auf Grund von Abbildungen und Plänen einigermaßen rekonstruieren 199 .

Der Vierung war östlich ein Presbyterium vorgelegt, das in einer halbrunden Apsis schloß. Dieses Presbyterium wurde im Norden und

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