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Alpirsbach

An die quadratische Vierung schließt sich östlich ein Überquadrates Presbyterium an, welches in einer halbrunden Apsis endet, die doppel­geschossig ist. In ihrem massiven Untergeschoß befinden sich eine mittlere, tiefe und zwei begleitende, weniger tiefe Nischen, die sich gegen das Presbyterium hin öffnen. Das Obergeschoß zeigt eine Freibühne, auf der sich an der Ostwand ein Altar befindet. Die zwei- jochigen Seitenschiffe des Presbyteriums öffnen sich nur in einem, dem westlichen Joch, das querrechteckigen Grundriß zeigt, gegen das Presbyterium, während das östliche durch eine Mauer von ihm getrennt ist. Auf diesem östlichen Joch sollten sich Türme erheben, von denen nur der nördliche zur Ausführung kam. Die Turmuntergeschosse schlossen in halbrunden Apsiden. An den Querhausarmen befinden sich keine Apsiden. Die Ärkadenscheitel im Presbyterium und Lang­haus sind gleich hoch. Die Decke ist in allen Teilen flach, nur die Nischen dev Ostapsis zeigen Halbkuppel, die mittlere in ihrem Lang­teil Tonnenwölbung, über der westlichen Arkade des Presbyteriums befindet sich eine Empore, welche sich jeweils in zwei Arkaden gegen das Presbyterium und das Querhaus hin öffnet und den neuesten Bauuntersuchungen Fehleisens zufolge späteren Datums ist. Wie bereits oben festgestellt, ist Alpirsbach das erste Beispiel, das Osttürme an einem dreischiffigen Bau mit Querhaus zeigt. Die geographische Nähe Klosterreichenbachs macht diese Tatsache verständlich. Außerdem ist beiden Bauten die schwäbische Heimat gemein.

Wir haben bei dem Herleitungsversuch der Osttürme gesehen, daß sie aus der schwäbischen Sitte entstanden sind, einen Turm zwischen Langhaus und Chor zu stellen. Obwohl es nun für das Mittelalter keine Besonderheit ist, daß von Doppeltürmen nur einer aufgeführt wurde, sehen wir gerade in der Errichtung des Nordturmes einen letzten Nachhall dieser Sitte, denn gerade auf der Nordseite standen die Türme bei den schwäbischen Landkirchen. Auch der dreiapsidiale Schluß in Alpirsbach ist auf schwäbische Gewohnheit zurückzuführen. Dagegen ist das Querhaus aus liturgischen Gedanken zu erklären.

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