platten Schluß aussprechen. Dieser wird nicht nur durch die Beziehungen zu Hirsau wahrscheinlich gemacht, sondern auch durch die landschaftlichen Gegebenheiten. Ob „trennende Vorlagen“ vorhanden waren, läßt sich nach dem uns überlieferten Grundriß nicht entscheiden. Wir halten immerhin für möglich, daß sie in den westlichen Teilen der Mittelschiffmauern der „Ostkirche“ enthalten waren. An der Ostwand des Presbyteriums stand der Benediktaltar, an den Seiten- schiftestenden stand ebenfalls je ein Altar. Die Arkadenweite ist im Presbyterium geringer als im Langhaus. Der Plan von 1738 zeigt keine Querhausostapsiden, dennoch sind uns aber für diese Stellen Altäre überliefert. Wir möchten deswegen der Vermutung Ausdruck geben, daß sich hier einstens halbrunde Apsiden befanden, die vor 1738 beseitigt worden sind 112 . Mettler verlegte die Altäre an die platte Querhauswand. Dies erscheint uns aber als weniger wahrscheinlich. Mehr ist dem überlieferten Material nicht zu entnehmen. Deshalb kann unsere Zuweisung Zwiefaltens zum Typ II nur hypothetisch sein.
Nun gibt es im 12. Jahrhundert in Deutschland Bauten, deren Ostteile dreischiffig angelegt sind und deren Mittel- und Seitenschiff oder nur die Seitenschiffe platten Schluß zeigen. Für fast die gesamte kunsthistorische Forschung genügten diese Merkmale, um die Bauten Hirsau zuzusprechen, auch wenn keinerlei geistige Beziehungen nach- gewiesen werden konnten.
Die dreischiffige Anlage — so interpretierte man — muß auf den Einfluß der Reformbewegung zurückgehen, der platte Ostabschluß aber schien auf Hirsau selbst hinzuweisen, denn er gehörte ja, der Forschung zufolge, zu einem der wichtigsten Merkmale der „Hirsauer Bauschule“ 113 . Wir haben schon oben darauf hingewiesen, daß der gerade Abschluß eine heimische Gewohnheit ist, die dann auch von PP
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Zwiefalten, alte Klosterkirche
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