in Aussicht genommen. Von hier aus wird dann dieser Typ durch die Vermittlung Ottos von Bamberg weitergetragen.
Aber auch noch eine andere Gruppe von Bauten bemächtigt sich dieses Typus, bezeichnenderweise aber in einer abgewandelten Form. Hier ist nämlich dem Turmuntergcschoß die Apsis nicht östlich vorgelegt, sondern entweder in das Turmuntergeschoß eingestellt, sodaß dieses innen halbrunden Schluß zeigt, der Turm außen aber völlig unberührt bleibt (gewissermaßen ummantelte Apsiden), oder aber fast in Mauerstärke aus der Turmwestwand ausgespart. Eimer 106 hat nun für letzteren Fall, der in Ältstadt-Rottweil vorkommt, Priorität angenommen, indem er den undatierten Bau in die zweite Hälfte des 11. Jahrhunderts setzte. Dieser Datierung stehen aber die Argumente von Christ 107 entgegen. Die Verbreitung dieser Typen ist gegenüber den vorher besprochenen, dem heutigen Denkmälerbestand zufolge, gering.
Will man sich den hier dargelegten Gedankengängen anschließen, so wird klar, daß die Osttürme zwar schwäbischer Regionalismus sind, wohl aber durch Hirsau erst ihre Formung in der vorbesprochenen Weise erhalten haben. Weder Schwaben noch Hirsau allein haben den Typ hervorgebracht, erst die glückliche Verschmelzung beider Ideen schuf die Osttürme, die sich bis in die Gotik hinein in Schwaben hielten. Es ist für die landschaftliche Gebundenheit dieses Turmmotives bezeichnend, daß die durch den Bischof Otto verpflanzten Ostturmbauten keine Nachfolge hatten, sie blieben den Gebieten, in die sie gebracht worden waren, fremd 108 .
Erfurt, St. Peter und Paul
Auch die Kirche auf dem Petersberge zu Erfurt 109 ist dem Typ II zuzurechnen, wenn sie ihn auch in bestimmter Weise modifiziert. Wir haben es hier mit zwei Bauperioden zu tun, die wir als Bau I und Bau II bezeichnen wollen. Der erste Bau wurde nicht zu Ende geführt, noch während seiner Errichtung trat ein Planwechsel ein, dem die spätere Anlage zu verdanken ist. Die Beziehungen zu Hirsau waren stets eng. 1085 führte der Abt des nahen Reinhardsbrunn mit Unter-