aussetzungen wir lange gesprochen haben, zum anderen aber der Reformidee. Bau- und Reformidee gehen nicht notwendig zusammen.
Es ist nun die Frage, ob man bei den Bauten, die von uns als hirsauisch bezeichnet sind, als einer „Hirsauer Bauschule“ angehörig sprechen kann. Tatsächlich wäre es möglich, wenn wir auch dabei von dem für Hirsau in Anspruch genommenen Arbeitsstab, den die Mönche angeblich mitbrachten, abzusehen hätten ,und den landschaftlichen Gewohnheiten einen breiten Raum einräumen müßten. Wir sind aber der Ansicht, daß der Begriff erstens etwas unglücklich gewählt ist, weil man bei dem Begriff „Bauschule“ zwangsläufig an die französischen Bauschulen des 12. Jahrhunderts denkt, die landschaftlich einheitlich sind, zweitens aber ist der Terminus so sehr von alten, überkommenen Begriffen gesättigt, daß eine dauernde Verwechslung zwischen altem und neuem Terminus „Hirsauer Bauschule“ nie zu vermeiden wäre.
Man wird daher künftighin bei den von uns als spezifisch hirsauisch erkannten Kirchen nicht mehr von Bauten der „Hirsauer Bauschule“ sprechen dürfen, als vielmehr von Reformbauten, die sich an St. A. oder PP anschließen. Damit ist am besten das bauliche Verhältnis zu Hirsau ausgedrückt. Unter den Begriff Reformbau allein fällt aber dann jede Kirche, die von Hirsau aus reformiert wurde, auch dann, wenn sie keine baulichen Gemeinsamkeiten mit St. A. oder PP aufweist.