westlich vorgelegt wurden,, zwischen denen sich eine Eingangshalle befand. In der letzten Bauphase wurden die Türme dann mit in den Westbau einbezogen und der Vorhof in eine dreischiffige, basilikale Vorhalle verwandelt.

Ein ganz ähnlicher Vorgang ist in Paulinzella zu beobachten. Nach Holtmeyer 361 war hier zunächst ein einschiffiger Vorhof vorgesehen, an dessen Westende in Flucht der Seitenschiffe und etwas über diese hinausragend Türme errichtet wurden, zwischen denen sich eine Ein­gangshalle befand. Da das Sockelprofil der nördlichen Querhausapsis mit dem des Südturmes weitgehend übereinstimmt, wird man annehmen dürfen, daß mit der Errichtung der Türme noch während der Aus­führung des Langhauses, wenn nicht sogar früher begonnen wurde- Der geplante Vorhof kam indessen nicht zur Ausführung. Erst gegen Ende des 12. Jahrhunderts verband man den Westabschluß der Kirche mit den Türmen durch eine dreischiffige, basilikale Vorkirche. Im Gegensatz zu Hirsau weist sie nur drei Joche auf. Das sich stark in die Vorhalle hineinschiebende Stufenportal entspricht aber fast einem ganzen Joch.

Schließlich ist dieser Vorgang auch in Lorsch zu beobachten. Die Lorscher Basilika stammt aus karolingischer Zeit. Um 1090 wurde sie samt dem Westwerk durch Brand zerstört. Den Forschungen Walbes 362 zufolge wurde nach dem Brand auf den alten Grundmauern der Bau wieder errichtet, ohne daß das Westwerk wiederhergestellt wurde. Über seinen Grundmauern entstand ein Teil der Kirche, welche demzu­folge dem alten Baubestande nach nach Westen hin erweitert wurde. Etwa 20 Meter von der neuen Westfront entfernt legte man Doppeltürme an, die durch niedrige Verbindungsbauten in Flucht der Seitenschiffaußenmauern mit dem Bau verbunden waren. Für diese Anlage ist eine Weihe für das Jahr 1130 überliefert. In der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts wurde dann der offene Vorhof in eine dreischiffige, basilikale Vorhalle verwandelt, in welche die Türme, die gegenüber den Seitenschiffaußenmauern etwas zurücksprangen, ein­bezogen wurden. Die zwischen ihnen liegende Eingangshalle hatte, im Gegensatz zu Hirsau und Paulinzella, nur eine geringe Breite. Im wesentlichen handelt es sich also hier in Lorsch um eine Hirsau oder Paulinzella analoge Anlage. Haben wir aber bisher schon des öfteren auf enge Beziehungen zwischen Hirsau und Paulinzella hinweisen kön­nen, so war dies bei Lorsch noch nicht der Fall. Lorsch ist eine Gründung Pipins und war eines der mächtigsten Klöster des Franken­reiches 363 . Dem cronicon laureshamse 364 zufolge erhielt Gebhard, der Nachfolger Wilhelms von Hirsau, kurz vor seiner Ernennung zum Bischof von Speyer, zum Lohne für seine Unterstützung des Kaisers von Heinrich V. die Abteikirche zu Lorsch, die er dann mit Hirsauer Mönchen besiedelte. Vorher hatte bereits der Wormser Abt Winther (10771088) die Reform einzufüiren versucht 365 , ohne aber Erfolg zu haben. Bereits ein Jahr nach der Übertragung des Klosters 1106 legte Gebhard die Abtwürde nieder, da ihm zu starker Widerstand geleistet wurde. Auch sein Nachfolger Erchimbold schei­terte. Bei seinem Abgang folgten vierzig Mönche 366 . Auch der Codex

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