und an die dreischiffige Presbyterienanlage herangezogen, sodaß eine Staffelung der Apsiden zustande kommt. Den folgenden Schritt macht Vaux-de-Cernay. Die Zisterzienserkirche benötigt voneinander abgetrennte Ältarräume, die Presbyterienseitenschiffe werden also vom Presbyterium durch Mauern getrennt. Der Übergang von einem cluniazensischen zu einem Zisterziensergrundriß ist damit vollzogen.
Talbürgel war Benediktinerkloster. Aber schon Dehio weist darauf hin 289 , daß hier Zusammenhänge mit zisterziensischer Bauweise vorhanden sind. Wie Wulf 290 mitteilt, lassen sich in Talbürgel Zister-, zienser urkundlich nicht nachweisen, auch ist eine urkundliche Verbindung mit Payerne nicht feststellbar. Dagegen weist Wulf darauf hin, daß Paulina, die Stifterin von Paulinzella, Mönche aus Burgund berief. Beziehungen zwischen Burgund und Thüringen bestanden also. In Talbürgel kommen demzufolge burgundische und hirsauisch-thürin- gische Momente zusammen. Die abgeschlossenen südlichen Altarräume lassen aber erkennen, daß der Zusammenhang mit der Hirsauer Regel schon verloren gegangen war.
ln Georgental wurde um die Mitte des 12. Jahrhunderts mit dem Bau der Klosterkirche begonnen. Hier entstand ein Zisterzienserkloster, dessen Grundriß im Osten weitgehend mit dem in Talbürgel übereinstimmt. Nur fluchteten hier die Außenmauern der äußeren Ältarräume mit denen des Querschiffes 291 . Ob die Nebenchöre mit dem Presbyterium kommunizierten, kann nicht mehr ausgemacht werden, da die Apsiden schon beim Umbau im zweiten Drittel des 13. Jahrhunderts niedergelegt wurden. Da es sich um ein Zisterzienserkloster handelt, ist jedoch keine Kommunikation zu vermuten. Der Typ Vaux-de- Cernay und damit Citeaux I wird im Zisterzienserkloster Georgental verwirklicht. Hirsau ist dabei ganz unbeteiligt.
Die Kirche des Zisterzienserklosters zu Michaelstein 292 , das 1152 hierher verlegt worden war, hatte gleichfalls einen Fünfapsiden-Staffel- chor, wie die spärlichen freigelegten Fundamente der Ostanlage vermuten lassen. Allerdings wiesen hier die Nebenchöre gleiche Länge auf. Nach dem Grundriß im Inventar kommunizierten die Nebenchöre nicht mit dem Presbyterium. Damit ist ein weiterer Schritt zum späteren Zisterziensergrundriß getan. Die Nebenchöre werden in ihrer Größe gleichwertig, so wie es dann auch bei allen anderen Zisterzienserbauten der Fall ist. Nur sind hier noch die halbrunden Apsiden vorhanden, die dann bei anderen Bauten durch den platten Schluß ersetzt werden.
Die wenigen Reste der romanischen Zisterzienserkirche in Walkenried, die H. Pfeifer 1901 freilegte, lassen kaum einen eindeutigen Schluß zu. Pfeifer 293 unterscheidet drei Bauabschnitte. Dem letzten, noch dem 12. Jahrhundert angehörenden, muß die von uns zu besprechende Anlage zugewiesen werden. Diese zeigte nördlich und südlich von der Hauptapside und mit dieser fluchtend je zwei kleine halbrunde Apsiden an der Ostwand des Querhauses. Allerdings sind von den Nebenapsiden nur eine auf der Südseite der Hauptapsis und der Beginn der anschließenden aufgefunden worden. Das Mauerwerk der Mittelapsis, die als Sockel nur- eine einfache Schräge zeigt, unterscheidet sich von dem ihr anschließenden der ersten Nebenapside, dieses wieder -
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