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Lorch
angewandte Grundriß üblich war, machen die Übernahme der hier vorhandenen Ostbaulösung verständlich, zumal in einem Gebiete, dem die Ostabstufung und das Querhaus von Haus aus fremd war.
An die quadratische Vierung schließt sich gegen Osten ein zwar gleich breites, nicht aber gleich langes Presbyterium an, das somit Rechteckgestalt hat und in einer halbrunden Apsis endet. Die Querschiffarme sind ebenfalls unterquadrat, auch sie zeigen nach Osten je eine halbrunde Apsis. Der Aufriß ist deswegen weniger von Interesse, als er sicherlich aus späterer Zeit stammt. Die unterquadratischen Kreuzarme wären auffällig, wenn man den Ostbau lediglich auf St. A. beziehen wollte. Dort entsprachen ja die Querhausarme der Vierung, das Presbyterium war sogar überquadratisch. Da wir aber wissen, daß auch Beziehungen zu Niedersachsen bestanden, kann uns der Grundriß nicht Wunder nehmen, da dort diese Form durchaus gebräuchlich war (Höxter, Kemnade, Kaufungen). Wenn nicht im Langhaus der chorus minor vorhanden wäre, der wie in PP durch einen Gurtbogen besonders gekennzeichnet ist, und das Langhaus statt der vier Arkaden, wie in St. A., fünf aufwiese, würden wir wahrscheinlich den Ostbau in St. Paul nicht auf St. A. zurückführen. So aber können wir sagen, daß ein anderen Landschaften eigener Grundriß auch in Hirsau Aufnahme gefunden hat und dieser nun seinerseits, hier in St. Paul wieder zusammen mit seinen Ahnen, die Ostbaulösung abgibt. Wenn also nicht St. A. allein an diesem Grundriß beteiligt ist, so können wir ihn dennoch dem Typ I zurechnen, da Hirsau keineswegs unbeteiligt an der Disposition war.
Auch für die Klosterkirche zu Lorch, die Herzog Friedrich von Staufen 1102 gründete, ist eine Ableitung von St. A. durch Mettler 88 wahrscheinlich gemacht worden. Die Verbindung mit Hirsau erläutert auch eine Stelle in der Übergabeurkunde des Klosters an den Hl. Stuhl vom Jahre 1102. In dieser wird bestimmt, daß der Rat der Äbte von Hirsau, Komburg und Zwiefalten herangezogen werden sollte, falls sich unter den Mönchen des Lorcher Klosters kein würdiger Nachfolger auf
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