(len. Dafür verschafft sie aber dieser reichlich den elterlichen Segen.
Liebevoll und hilfsbereit ist das Fräulein wie ehedem, und so mancher, der sie zufällig sah, hat Gutes von ihr erfahren. Ein armer Knabe pflückte im Wald einst Beeren. Ilelle Tränen perlten über seine bleichen Wangen, denn zu Hause lag auf elendem Stroh arm und krank sein Mütterlein.
Plötzlich teilte sich das dichte Gesträuch und vor ihm stand, lieblich wie eine Braut, das Fräulein von Irrnagold, das ihn mitleidig nach der Ursache seines Kummers fragte. Er erzählte alles wahrheitsgetreu, worauf ihm das Fräulein zwei Taler schenkte. Und so oft er während der Krankheit seiner Mutter an die Stelle im Wald kam. fand er auf einem Stein das Geld.
Um Weihnachten geht das Fräulein auch zum Kaltenbronnen. Sie ist dort unter der gemischten Gesellschaft, auf die sie einen guten Einfluß ausübt, die brävste und sittigste.“
In engem Zusammenhang mit dieser Sage steht die Sage vom Umbau des Kirchleins in Ürnagold, die ja bei uns allgemein bekannt ist.
Um wieder in das Reich der Wirklichkeit aus -dem der Sage zurückzukehren, sei vom einstigen Klostergut. noch bemerkt, daß die Besitzer desselben, seit 1599 die Grafen nachher die Herzoge von Württemberg waren, die ihr Krongut im Jahr 1610 einem Lehensmann übergaben, dessen Kinder hernach die Erben waren. Ein Erblehenhof war somit anstelle des Meierhofes getreten.
Zum frohen Gedenken an jenes Jahr meißelte der glückliche Lehensmann in den noch stehenden Torbogen des Kellereingangs die Buchstaben MK 1610. (Michael Keller nach dem Simmcrsfelder Kirchenbuch: v. Fünfbronn, Säger in der Enz.) Diesem Lehensmann war es zur Aufgabe gemacht, die damals noch stehende Kapelle instand zu erhalten. Bis ums Jahr 1700 wurde die Klosterkapelle von frommen Wallfahrern aufgesucht.
Da der Lehensmann cs aber für wichtiger hielt, sein Geld in seinen Enzhof hineinzustecken als es an die Kapelle zu vergeuden, so kam dieselbe bald gänzlich in Zerfall.
Heute keimt niemand mehr genau die Stätte, wo die Kapelle gestanden ist. Der Enzhof selbst wurde 1755 von seinen Lehensträgern an Simmersfelder Bürger verkauft; später brachte ihn ein treuer Diener des Staates wieder in dessen Besitz.
Der „Klosterbau“ ist Privatbesitz und führt zum Andenken an seine stolze Vergangenheit unter gräflicher und herzoglicher Herrschaft heute noch den Namen „Krone“.
Allgemeine Beschreibung
1. O Schwarzwald, o Heimat, wie bist du so schön! Wie locken das Herz deine schwarzdunkeln Ilöli'n Zum fröhlichen Wandern in Hochsommerzeit,
Zum Rasten in heimlicher Einsamkeit,
Im traulichen Miililgrund bei Quellengetön.
O Schwarzwald. o Heimat, wie bist du so schön!
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