Forchen, Weiß- und Rottannen hüllen .Hänge und Höhen in ihr immergrünes Kleid. Im Tal finden wir vereinzelt die Birken, die teilweise am Ufer der Enz malerische Gruppen am Aufgang zum Forstamt eine einzigartige Allee bilden. An den Straßen und auf der Höhe leuchten im Herbst die roten Früchte der Vogel- und Mehlbeerbiiume. Von dem Bestreben, ganze Bestände mit nur einer Holzart anzubaueu, ist heute die Forstwirtschaft wieder abgekommen. Auch vermeidet man sogenannte Kahlhiebe, weil es sich gezeigt hat, dal! die jungen Pflanzen, die dem Sonnenbrand schutzlos preisgegeben sind, in dem verhärteten Boden, der von Heidekraut überwuchert ist, sehr schwer anwachsen. Das beste Beispiel dieser falschen Bewirtschaftung zeigt uns der Ilummel- berg. Der Wald, schon etwa 50 Jahre alt, ist im Wachstum sehr weit zurück, und auch der Nichtfachmann sieht daß von dem jetz igen. kriippelhaften Bestand nicht mehr viel zu erwarten ist. Man hat deshalb clen dürftigen Forchen bodenbesserndes Laubholz (Buchen) beigemischt. Wenn die jungen Pflanzen durch ein schützendes Laubdach die Austrocknung und Verhärtung des Bodens verhüten können, wird man auch darangehen, die letzten Zeugen der verfehlten Bewirtschaftung zu entfernen. Durch künstliche Düngung mit Kalk kann das Wachstum der Pflanzen gefördert und eine Lockerung des Bodens erreicht werden. Die Forstwirtschaft arbeitet heute auf Grund wissenschaftlicher Ergebnisse und Erfahrungen. Der gemischte Wald ist das Ziel. Der Laie sagt: „Der Wald wächst von selber“. Der Forstwirt denkt anders, und darum überläßt er den Wald nicht sich selber, sondern schafft nach dem Naturgesetz für die gesunden Hölzer günstige Wachstumsbedingungen, während alles Minderwertige der Axt des Holzhauers zum Opfer fällt. „Aber alle Uebcrlegung und Sorgfalt kann zuschanden werden, wenn unachtsame Holzhauer das gezeichnete Holz so werfen oder die Holzfuhrleute das geschlagene Holz so aus dem Wald herausziehen, daß das junge Holz, der Nachwuchs des Waldes, wieder zerstört und vernichtet wird.“
Der Wald auf unserer Gemeindemarkung (auf Markung Enz- klösterle 542,86 ha, auf Markung Enztal 1257 ha) ist. von nicht ins Gewicht fallenden Ausnahmen abgesehen, im Staatsbesitz.
Alte Rechte
Ein großer Teil der W uldfläche auf den Markungen Enztal, Enz- klösterle und Simmersfeld gehörte bis zum Jahre 1830 zum Gebiet des Altensteiger Kirchspielwaldes. In diesem Jahr erfolgte die Auflösung der Kirchspielgenossenschaft. Enztal und Enz- klösterle gehörten zur Pfarrei Simmersfeld und gingen bei der Verteilung der Kirchspielswaldungen leer aus. Im Protokoll über den Vertrag zwischen der Finanzverwaltung und der Gemeinde Enztal ist darüber folgendes zu lesen: „Bei Ablösung der Wahlrechte (Holz- und Weiderechte) mittels Waldabtretung, in deren Folge der Gemeinde Simmersfeld 1145 Morgen ehemaliger Kirch- spielswaldungen zugetheilt wurden, erhielten übrigens die Bewohner von Enzthal nicht gleichen Anteil mit den Bewohnern von Simmersfeld an den Waldnutzungen. weil sie als freiwillige Colo- nisten neuerer Zeit nicht als gleichberechtigt mit den Bürgern von
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