nicht nur an den Neckar und Rhein, sondern auch in fremde Lande getrieben. Allerlei sagenhafte Gestalten, von welchen der IIol- ländermichel am bekanntesten ist, wurden von der Volksseele er­funden.

Mit der Köhlerei und Flößerei ist das Kapitel der alten Schwa rz- waldgewerbe noch nicht erschöpft. Sie sind hier ausführlicher be­handelt, weil sie im oberen Enztal stark betrieben wurden.

Wie die Köhlerei, so gestattete auch die Glasbläserei eine bes­sere Ausnützung des Holzreichtums. Die Glasbläser wurden in die Gegenden geschickt, die von der Flößerei nicht mehr berührt wer­den konnten. Wie die Harzer und Pottascher, so finden wir daher auch die Glasbläser in den hintersten Waldungen. Der Name Glashäuserwald südlich von Poppeltal, bei Urnagold berechtigt zu der Annahme, daß auch in unsrer Gegend Glashütten bestan­den haben, etwas Sicheres ist darüber nicht bekannt. Im südlichen Schwarzwald werden sie schon um die Wende des 13. Jahrhun­derts erwähnt.

Der Name ..Aschenloch läßt auf die Gewinnung von Pottasche schließen. Sicherer ist, daß unser Wald der Ausbeute der Harzer preisgegeben war. frn Gebiet am Kniebis wurden ..alle Jahr 200 und etliche mehr Centner Hartz von den Thann bäumen gesammelt und gen Straßburg verkaufft. Die Harzgewinnung lebte über die Kriegszeit wieder auf und wer den Enzhangweg (am Waldrand auf der östlichen Talseite) entlang geht, sieht zuweilen an den For­chen bis auf das Holz eingekerbte Rillen, die in einer senkrechten Rille auslaufen. Es wurde sowohl an Fichten wie an Forchen ge­harzt. An den Forchen ging die Harzgewinnung folgendermaßen vor sich: am ersten Tag wurde die senkrechte Rille gerissen und außerdem eine Rille nach rechts und links. Nach Verfluß von zwei bis drei Tagen wurde das Gefäß geleert und wieder je eine Rille nach rechts und links angebracht usf. Auf diese Art entstanden die Rillen, wie sie heute noch sichtbar sind.

An den Fichten wurdenLachen angebracht, d. li. die Rinde wurde vom Boden an in Streifen von etwa 2 m Höhe und 10 cm Breite entfernt, so daß an den entblößten Stellen das Harz hervor- cjnoll, welches von Zeit zu Zeit abgescharrt wurde. Jede Fichte er­hielt zwei bis drei solcherLachen.

Heute ist das Harzen in unseren Waldungen mit Recht wieder eingestellt, denn vom forstwirtschaftlichen Standpunkt aus ist cs zu verwerfen. Auch das Rußbrennen muß in unserem Tal getrie­ben worden sein, worauf der verschiedenemal auftretende Name Rußhütte hinweist. Die Eisenbahn, das Aktiensägewerk, die Mo­torisierung des Verkehrs, die fabrikmäßig hergestellten Massen­artikel haben noch so vieles verdrängt, was dem Schwuirzwald ur­eigen und typisch war.

Die Bewohner

Die Besiedelung des oberen Enztals erfolgte eigentlich erst um die Mitte des 18. Jahrhunderts. Eine Mahlmühle, Gompelschi uei genannt, eine Sägmühle, der Enzmaierhof und der Hetschelhof wa­ren fast zwei Jahrhunderte lang die einzigen Ansiedlungeu. Das Klösterlein zu de entz", das 1143 geweiht wurde, löste sich infolge

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