Schon der Eindruck, den der Bibliotheksaal mit seinen, aus der Klosterzeit stammenden Bücherschränken auf den Beschauer macht, ist des Aufstiegs wert, ganz zu schweigen von der Fülle des Materials, das diese Schränke nun bergen.

Einige erhaltene Grabplatten und Denksteine, sowie sonstige größere Fundstücke sind in der Aureliuskirche untergebracht, wobei besonders auf den Denkstein ErlafriedS, sowie denjenigen des hl. Aurelius aufmerksam gemacht werden soll. Beide Denksteine dürften, ihrer Bearbeitung nach, dem 14.IS. Jahr­hundert entstammen.

Es wurde aber in Hirsau in den letzten Jahrzehnten nicht nur von staatswegen und nicht nur Vonseiten der Alter­tumsforscher gearbeitet, sondern auch die Orts- und Kur­verwaltung hat tüchtig eingegriffen. Soweit es in den Rahmen der vorliegenden Schrift gehört, soll hier Einiges hervorgehoben werden.

Da die Hirsauer Nagoldbrücke als ein uraltes Baudenkmal anzusehen ist, so muß deren, von der Ortsverwaltung ver- anlaßten, Erbreiterung (1913) erwähnt werden. Wenn vielfach behauptet wird, daß diese steinerne Nagoldbrücke erst 1881 von Prälat Weikersreuter erbaut worden sei, so ist diese Behauptung unrichtig, denn die Brücke geht auf eine viel ältere Zeit zurück. Weikersreuter hat dieselbe, weil sie damals schadhaft war, umgebaut, aber ihre ursprüngliche Form belassen, sonst hätte er die zwei Schwibbogen gegen dem Aureliuskloster zu nicht nur, wie der Bericht hierüber erwähnt, .aufgebessert.*

Zu Anfang dieses Jahrhunderts zeigte sich die Brücke, welche vor etwa hundert Jahren eine zweite Renovierung durchgemacht hatte, zwar nicht schadhaft, aber für die heutigen Verkehrsverhältnisse viel zu schmal. Nach langen Verhand­lungen wurde daher der Umbau in der Weise vollzogen, daß die Brücke zwar wesentlich erbreitert, aber sonst die alte Gestalt und Form behielt.

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