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Oie Zerstörung des Klosters und seine weiteren Geschicke.

Nur wenige Jahrzehnte konnte sich Württemberg nach dem dreißigjährigen Krieg der Segnungen des Friedens erfreuen, denn zum zweiten Türkenkrieg (1682 1699) wurde auch der schwäbische Kreis zur Stellung von Mannschaft herangezogen. Am meisten hatte aber das Land in der Folgezeit unter den französischen Eroberungskriegen zu leiden. Nachdem schon 1688 die französischen Streifkorps einen großen Teil von Württemberg erobert und viele Städte ausgeplündert hatten, wurde im folgenden Jahr der Reichskrieg gegen Frankreich erklärt. Während der Minderjährigkeit Eberhard Ludwigs war der Herzog Friedrich Karl zum Administrator Württembergs bestellt. Von dem Führer der Reichsarmee wurde der Herzog im Spätsommer 1692 zur Deckung Schwabens mit ungenügenden Streitkrästen der Reichsarmee vorausgesandt; da griff ihn der französische General de Lorges bei Oetisheim, südlich von Maulbronn an, zersprengte dessen schwaches Heer und nahm ihn selbst gefangen. Nun wurde Schwaben schrecklich verheert. Während die Schlacht bei Oetisheim am 17. September stattgefunden hatte, zog schon tags darauf ein Teil des französischen Heeres, nach der Zerstörung Pforzheims, unter General Melac das Nagoldtal herauf. Da es die Franzosen darauf abgesehen hatten, die Hilfsquellen des Landes zu zerstören, so bedeutete dieser Zug Melacs auch das Ende des alten Klosters Hirsau. Vom Konventrain" aus sollen die Franzosen ihre Brandkugeln auf die Klostsrgebäude und das Schloß gefeuert haben. Die näheren Beschreibungen über die Zerstörung sind geschichtlich nicht genügend verbürgt und sollen deshalb hier nicht erwähnt

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