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Zage von äer Srünäung Hirsaus äurch Kaiser Heinrich III.

Da man zählt von der Geburt Christi unseres Herrn tausend und fünfundzwanzig Jahr, da wählten die Kurfürsten Herzog Conrad von Franken, der regieret fünfzehn Jahr und liegt zu Speier begraben. Derselb König Conrad gebot, wer den Frieden bräch, dem sollt man sein Haupt abschlagen. Das Gebot brach Gras Luipold von Calb. Und da der König zu Land kam, da entwich Graf Luipold an den Schwarzwald in eine öde Mül und meint sich da zu enthalten mit seiner Hausfrau, bis ihm des Königs Huld erworben würd. Und einsmals ritt der König ungefährlich an Schwarzwald, vor die Mül hin. Und da ihn Graf Luipold hört, da forcht er, der König der suchte ihn und floh in den Wald und ließ da sein Hausfrauen in der Mül. Die Frau mocht vor Schrecken niederkommen, denn es um die Zeit war, da sie sollt gebären ein Kind. Als nun der König neben die Mül kam und die Frau in ihren Nöten hört schreien, da hieß er besehen, was der Frau gebräch. Ju dem Drängen hört der König eine Stimm: auf diese Stund ist ein Kind hier geboren, das wird deiner Tochter Mann. Der König erschrack, und wähnt anders nit, denn daß die Frau eine Bäuerin wär, und gedacht, wie er fürkam, daß seine Tochter mit einem Bauern verbunden würd und schickt da zween seiner Diener in die Müle, daß sie das Kind tödten sollten. Und des zur Sicherheit, so hieß er ihm des Kindes Herz bringen und sprach, er müßt es haben zu eine Buß. Die Diener mußten dem König genug thun, doch hätten sie Gottesfurcht und wollten daS Kind nit tödten, denn es ein gar hübsch Knäblein war, und legten es auf einen Baum, darum, daß Etwer des Kindes

') Nach ckem rext eines chronikenschreibers äes 15. Zahrh. (vergl. Ottmar §. H. Schönhut a. a. O.)

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