in Hirsau erschien Andreas Geist aufs neue mit seinen Mönche«, um sich diesmal für lange Zeit im alten'Kloster festzusetzen. Nach dem Tode deS Andreas Geist (1637) folgte demselben der, ebenfalls aus dem Kloster Weingarten stammende Wunibald Zürcher als Abt von Hirsau. Die von Hirsau abhängigen Gemeinden hatten unter diesem neuen Abt noch mehr als unter dessen Vorgänger zu leiden, da derselbe dort die katholische Religion mit Gewalt einzuführen suchte. Feind­selig stellte sich der Abt auch gegen den Herzog von Württem­berg. der sich wiederholt um die evangelischen Pfarrer in den Klosterflecken angenommen hatte. Als dann der Herzog anläßlich einer Badekur Wohnung in seinem Jagdschloß nehmen wollte, ließ er solches durch den Bogt von Calw dem Abt Wunibald melden. Der Bogt erhielt von Wunibald die Antwort: Er, der Abt, wünsche dem Herzog gutes Ge­deihen zur Badekur; er könne sich jedoch keines herzoglichen Schlosses im Kloster erinnern. Auf wiederholte Vorstellungen des Herzogs, welche wiederum der Vogt von Calw über­mittelte, wurde dem Herzog zur Antwort: Weil er die Ein­kehr gar befehlsweise begehren, so können sie sich nicht dazu verstehen, noch solches verantworten, wenn er aber gnädig und gebührend darum ansuchen würde, so wollten sie sehen, wie die Sache zu helfen wäre. Diesen Bittgang hat der Herzog nicht getan; er verzichtete für diesmal auf die Einkehr in sein Schloß, allerdings unter ausdrücklicher Wahrung seiner Rechte.

Im Jahr 1643 fielen weimarische Kriegsvölker in Württem­berg ein und nahmen unter anderem auch den Abt von Hirsau samt seinen Mönchen als Gefangene fort. Dieselben wurden jedoch bald wieder freigelassen.

Der große Krieg, der nicht mehr aufzuhören schien, neigte sich nun doch zum Ende. Abt Wunibald, der wohl den Ausgang desselben schon vorher ahnte, verließ Hirsau 1646 und kehrte in die ravensburgische Gegend zurück. Wichtige