auch die Wölfe damals noch vorhanden. Nach den Aufzeichnungen der Klosterpräzeptoren ist 1593 ein Wolfsjagen erwähnt: „Den 10. Februar ist allhier im Kloster gestorben ein Fürstlich Wirtembergischer Jäger-Jung, welcher sampt andern von wegen Wolffjagens von Stuttgart aus gen Hirsau kam." An das Vorhandensein von Wölfen erinnert noch heute der Waldteil „Wolfsschlucht" bei Ernstmühl.
Daß der Hirsch, daß Hauptjagdtier dieser Gegend, noch Ende des 17. Jahrhunderts in ganzen Rudeln vorkam, be- richtet ein anderer Eintrag vom 18. Juni 1670. „Als der gefürstete Abt von Fulda, Joachim N. N. ein Herr von bald achtzig Jahren vom Geschlecht der Grafeneck vor etlichen Tagen in dem underen Zeller Bad ankommen war und daselbst Bade-Cur brauchte, hat 8erenis5imu8 nogter*) dem zu Ehren nächst an dem Kloster alhier gegen Calw hinauf ein Lustjagen gehalten, zehen Hirsche große und kleine mit aigener Hand in der Nagold geschossen und Mittagsmahlzeit im Kloster alhier genommen. Der Abt von Fulda ist krankheitshalber persönlich dabei nicht erschienen."
Die hohen Herrschaften kam aber nicht nur der Jagd wegen nach Hirsau, sondern auch, wenn sie die Bäder in Liebenzell und Teinach benützen wollten, quartierten sie sich vielfach in Hirsau ein. Teils ritten oder fuhren sie von hier aus zu den Bädern, teils ließen sie sich zu Trinkkuren das Wasser von Teinach holen. Anläßlich einer solchen Brunnenkur starb hier im Jagdschloß der regierende Herzog Wilhelm Ludwig unerwartet schnell, den 23. Juni 1677. Die Gemahlin Wilhelm Ludwigs, die Herzogin Magdalena Sibylla, hielt sich auch nach dem Tode ihres Gemahls mit Vorliebe in Hirsau auf. Sie stiftete für die Kirche vergoldete Abendmahlsgeräte, die noch heute im Besitz der Kirchengemeinde sind; auch ließ sie mehrfach durch die Hand des Prälaten die Armen beschenken.
') Unser Durchlauchtigster: <1. h. äer regieren«!« Herzog.
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