federndem Boden. Da der oben erwähnte Reichart in seiner Beschreibung dieses Saales nicht gedenkt, dürfte derselbe erst später, wohl unter Herzog Friedrich I., eingebaut worden sein.
Ein gewisser Walch schrieb 1673 ein lateinisches Gedicht über diesen Tanzsaal. In freier Uebersetzung lautet dasselbe:
.Laßt uns des hängenden Saales gedenken,
Zeugnis gibt dieser dem Künstler vom Fach:
Frei ruht die Last nur auf stützenden Bogen, frei sonst von jeglichem festeren Band.
Trittst du nur leicht aus den Boden des Saales, gleich sängt derselbe zu schwingen schon au; läufst du, bewegt er sich angenehm schwankend und führt den zitternden Reigen dir auf:
Hier ists dem Fuße erlaubt sich zu drehn, tanzend beim Spiele der Saiten."
Architekt des Schlosses war der berühmte herzogliche Baumeister, Georg Beer (Erbauer des Stuttgarter Lusthauses, sowie des »Lollezium illrwtre" zu Tübingen. Beer gilt als derjenige Baumeister, der den Renaissance-Stil in Württemberg zu seiner vollen Ausgestaltung brachte.
Zum Bau des Hirsauer Jagdschlosses ließ der Herzog geeignete Bauhandwerker von Stuttgart und anderen Orten kommen. Daß dieselben z. T. mit ihren Familien nach Hirsau übersiedelten, beweisen verschiedene Eintragungen im Taufregister jener Baujahre. Vollendet wurde das Schloß 1592.
Durch die Errichtung des Jagdschlosses wurde eine neue Periode in der Hirsauer Geschichte eingeleitet. Während die Klosterschule nach außen hin wenig in die Erscheinung trat, kam jetzt durch die vielen herzoglichen Besuche ein neuer, man möchte sagen, ein moderner Zug in das stille Kloster.
Zur Zeit Herzog Ludwigs und noch lange nachher war der Wildstand in den Wäldern des Klosters ein vorzüglicher. Außer den massenhaft austretenden Wildschweinen waren
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