in Württemberg 12 männliche und 31 weibliche Nieder­lassungen. Sowohl Begharden als Beginnen lebten von Handarbeit und teils von Bettel, sie übten aber auch Werke christlicher Nächstenliebe aus. Schon anfangs deS 12. Jahrh. in Deutschland austretend, waren diese Verbände allmählich entartet und Abt Bernhard griff nun ein, um das, ihm am nächsten liegende Altburg zu säubern. Er vertrieb die Be- guinen und besetzte ihre Klause mit Dominikanerinnen. Steck a. a. O. berichtet hiezu, daß sich die Begharden, die in der Nähe Hirsaus wohnten, sehr gegen die Austreibung der Begumen gewehrt, jedoch nichts gegen den Abt ausgerichtet hätten; sie seien nur selbst in das Netz gefallen, das sie dem Abt Bernhard gelegt.

Trotz aller Tätigkeit nach außen hin war doch die Haupt- arbeit Bernhards, die Hebung und Verschönerung seiner eigenen Klosters. Hirsau hatte bei dem Amtsantritt dieses Abtes noch eine Schuldenlast von 12000 Gulden. Diese ganze Summe wurde von Abt Bernhard getilgt und darüber hinaus ersparte er noch 6000 Gulden, wovon er außer für Armenunterstützungen und Güterkäufe viel für Umbauten verwendete.

Der noch heute als Ruine ein Prachtstück darstellende gotische Kreuzgang, wurde nach Abtragung des schadhaft gewordenen romanischen, von Bernhard zum Teil erbaut, aber erst unter seinen Nachfolgern vollendet. Ebenso wurden von demselben Abt die alten Refektorien umgebaut; nach ihrem Umbau das südliche als Sommerrefektorium und das westliche *) als Winterrefektorium eingerichtet. Zwischen beiden Refektorien befand sich die Küche, mit Schalteröffnungen nach den Speise­sälen hin. Die Wohnräume der Mönche (Dormitorium oder Dorment), deren einer sich über dem Kapitelsaal und

0 Kn dessen Stelle stanck bisher das tlaienrefektorium. Da aber das Institut der Laienbrüder inzwischen in Hirsau aufgehört hatte, wurde^das neuerbaute westliche Refektorium ebenfalls wie äas süd­liche für äie Mönche bestimmt.

LS