Sein nahes Ende ahnend, wollte Gebhard im Jahr 1107') heimlich nach Hirsau reisen, da er durch seine Maßnahmen gegen den Kaiser sowie infolge seines herrschsüchtiges Wesen sich den Haß der Speyerer Bürger zugezogen hatte. Die fluchtartige Abreise wurde bemerkt; die Speyerer Bürger verfolgten ihren Bischof und setzten ihn in Bruchsal gefangen. Dort starb Gebhard kurz darauf. Er wurde seinem Wunsche entsprechend nach Hirsau überführt und in der Peterskirche bestattet.

An dieser Stelle mögen noch zwei andere Hirsauer Mönche auS der Schule Abt Wilhelms erwähnt werden, welche eben­falls zur Bischofswürde gelangten.

Theoger oder Dietger, von niedriger Abstammung, zuerst Weltgeistlicher in Neuhausen bei Mainz, kam erstmals nach Hirsau um Wilhelms Rat in einer Familienangelegenheit einzuholen. Der Eindruck, den er von der Persönlichkeit des Abtes und von den Hirsauer Klostereiurichtungen gewann, bestimmte auch ihn, als Mönch in Hirsau einzutreten, wo er sich durch aufrichtige Frömmigkeit und wissenschaftliche Begabung hervortat. Er wurde hierauf Prior im Kloster Reichenbach und nachdem er sich dort drei Jahre bestens bewährt hatte, zum Abt von St. Georgen befördert. Dieses Kloster leitete er volle dreißig Jahre. Es war unter ihm eine Stätte frommer Zucht und Sitte. Von den Schülern Abt Wilhelms hat wohl am meisten Theoger den Sinn und Geist des Meisters in sich ausgenommen; auch die hohe musikalische Begabung Theogers war geeignet diesen Mann noch in be­sonderer Weise mit Abt Wilhelm zu verbinden. Ebenso wie sein Meister schrieb auch Theoger ein Buch über Musik. Als Abt von St. Georgen brachte er den Gesang der dortigen Mönche auf eine, damals selten erreichte Höhe. Es wird berichtet, daß einst ein Haufe rebellischer Bauern das Kloster

Nach einer anäern Nngabe (vergl. Ltälin a. a. 0.) märe äessen Toäerjahr 1110, äoch äürfte (nach Rarl tzenking a. a. 0.) 1107 richtig sein.