ne* Zinne blickt man über das unübersehbare Wäldermeer. Jm Nordwesten liegt vor uns das Murgtal mit der Ruine Eberstein- burg, links davon als höchster Gipfel der Merkur. Im Siidwesten glüht der Turm von der Badener Höhe. Den Horizont begrenzt der breite Silberstreifen des Rheins, weiter nach links ist die Hor­nisgrinde mit Turm und der Ruhestein sichtbar. Im Osten und Südosten erblickt man bei klarem Wetter die Alb vom Neckar bis Aalen.

4. Der P o p p e I s e e. Gehzeit 1% Std. Er liegt an der Staats­straße EnzklösterleBesenfeld und blickt wie ein dunkles Auge aus seiner Umgebung heraus. Er wurde um die Mitte des 18. Jahr­hunderts als Triebsee angelegt, um die Flößerei in größerem Umfang zu ermöglichen. Im Gegensatz zu den Moorseen ist er von Wassertieren reich belebt. An seinem Westufer bedeckt der Sonnentau ein Kuriosum unter der Pflanzenwelt den sump­figen Boden. Das kleine Pflänzchen ist deshalb so interessant, weil es ein Fleischfresser ist.

5. Der Kaltenbachsee. Gehzeit 1 A Std. An Größe steht er dem Poppclsee nach, übertrifft ihn aber an landschaftlichen Rei­zen. Er wurde einige Jahre nach diesem angelegt. Der alte llolz- damm wurde im Jahr 1813 mit einem Kostenaufwand von 30 000 11. erneuert.

6. Das Pumpwerk auf der Kiilbermühle. Gehzeit 1 Std. Um dem in trockenen Jahrgängen eintretenden empfind­lichen Wassermangel vorzubeugen, schlossen sich zahlreiche Ort­schaften auf cler Höhe zwischen dem Enz- und Nagoldtal zum Gemeindeverband der Schwarzwaldwasserversorgung' zusammen und erbauten im Jahre t897 an cler Einmündung des Kälberbachs in die große Enz das Pumpwerk mit Wärterhaus. Die Haupt­quelle, die auf 510 m Höhe liegt, hat eine Stärke von etwa 20 Se- kunclenlitern. Eine zweite Quelle, die durch den Anschluß wei­terer Gemeinden an die Schwarzwaldwasserversorgung gefaßt wurde, liefert in der Sekunde 7 Liter Wasser. Ueber eine Million Liter werden täglich in den 800 m hoch gelegenen Hauptbehälter gepumpt, der einen Inhalt von 1280 cbm hat. Damit könnte das große Heidelberger Faß sechsmal gefüllt werden.

7. Wer vor einem lohnenden Tagesausflug nicht zurückschreckt, dem kann der Besuch der Schwarzenbachtalsperre warm emirfoh­len werden.

8. Als Aussichtspunkte, die leicht zu erreichen sind und schöne Ausblicke ins Tal gewähren, seien noch angeführt:

a) die Ruhebank am Waldrand am Südabhang des Schnecken­kopfes.

b) Der Nordhang des Bärenkopfes.

c) Der Hirschkopf (an der sog. großen Eiche).

d) Die Heidefläche in halber Höhe des Hummelberges (100 m talaufwärts vom Friedhof Enztal) prächtiger Ausblick ins Rohn­bachtal.

Als Luftkurort gewinnt Enzklösterle immer mehr an Bedeu­tung. Die Zahl der Erholungsuchenden wächst von Jahr zu Jahr und längst sind die Gasthausbesitzer nicht mehr in der Lage, in ihren eigenen Räumen die Fremden beherbergen zu können. Viele unserer Kurgäste haben hier eine zweite Heimat gefunden, das geht aus cler Tatsache hervor, daß die Fremdenliste Gäste aufweist,

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