aufstellen. Der Berg, an dessen Fuß wir stellen, ist der Schnecken- kopf, der im Süden durch das Hirschbächle, im Norden durch das Schneckentäle von seinen Nachbarn abgegrenzt ist und eine Höhe von 754 in erreicht. (Vom Fuß an gemessen 154 m; der Weg am Fuß des Berges liegt 600 m über dem Meeresspiegel.) Im Norden wird die Aussicht begrenzt durch den, auf derselben Talseite lie­genden Dietersberg, der in seiner höchsten Erhebung, dem Sulz­busch, die Höhe von 900 m beträchtlich überschreitet. Fast noch mächtiger als der Dietersberg wirkt mit seinen beiden Kuppen der Hirschkopf auf uns, der vom Hirschbächle und dem Rohnbach scharf aus dem Gebirgsmassiv herausgemeißelt ist und seinen Steilabfall gegen die Enz hat. Ein bequemer Fahrweg führt auf die rund 850 m hoch gelegene Hirschkopfebene. bn Süden streift das Auge noch den Bärenkopf, der in die Langenliard-Ebene über­geht.

Die östliche Talseite ist nicht so reich gegliedert. Den größten Teil der Markung- nimmt hier der überwiegend mit Forchen be- J stockte Hummelberg ein. An seinem Nordhang führt die Straße

nach Simmersfeld, die auf einer Strecke von knapp 5 km etwa 250 m steigt. Gegenüber der Kirche, dem Pfarrhaus und dein Forstamt. die zusammen eine malerische Gruppe bilden, liegt der Schöllkopf. Er erreicht mit 810 m annähernd die Höhe des Hum- melberges.

Begnügen wir uns aber nicht allein mit dem Genuß, der sich dem schönheitsdurstigen Auge vom Tal aus bietet. Wohl kostet es einige Schweißtropfen, bis wir den Waldrand oder gar die Höhe erreichen, aber die Opfer werden reich belohnt. Von den gepflegten, sandigen Waldwegen, die auch nach ergiebigen und langanlialtenden Niederschlägen nie schmutzig und aufgeweicht werden, bieten sich immer reizende Ausblicke in dasstille Tal. Freundlich grüßen die Häuschen vom Talg-rund und gegenüber­liegenden Hang. Klare Bächlein durcheilen murmelnd den saftig- grünen Wiesengrund. Behaglich ruht sidis im kühlen Schatten der mächtigen Tannen, die vom Wind bewegt leise flüstern und dazwischen rauscht die Enz ihr uraltes Lied. Welch seliges Ra­sten! Fast möchte man zum Augenblick sagen:Verweile doch, du bist so schön!

Noch erhabener ist die Stille, noch andachtsvoller die Weihe im geheimnisvollen Waldesdom auf der Höhe. Wie Orgelton, der bald sanft schwingt, bald in vielstimmigen, vollen Harmonien durch clie Wipfel zieht, klingt das Rausdien der Waldriesen. Die Alltagssorgen fliehen; das Herz schöpft neuen Lebensmut. Die Seele fühlt sich frei ein rechter lleilquell.

Wenn das arme Herz voll ist von Gott und wir wandern hin­aus in clie reine, hehre, schweigende Natur, in der Sturmakkorde selbst noch geheimen Frieden künden, wenn in ihr, der Großen, uns weit wird und leicht, und das Kleine und Kleinliche abfällt Stück um Stück, wenn wir selbst verloren den geheimen Stimmen lauschen, die sie überall hat, vor allem (len hohen Tönen ihrer Waldharmonien, o dann wissen wir. die Menschen seien zu missen.

Was hat der liebe, treue Hochwald mir doch tausendmal an in­nerer Kraft, an innerem Erleben gegeben! Den Blick in unbe­kannte Welten gelenkt, clie der Maulwurf des Alltags nie findet.

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