wo der sogenannte Scheiterweg die ..Weinstrafte“ kreuzt, stand früher eine einsame Waldherberge, das ..Neue Haus“, deren Grundmauern heute von Moos und Unkraut überwuchert sind. Auch der zerfallene Ziehbrunnen ist noch zu erkennen. Um die Mitte des 18 . Jahrh. traf eine Herrschaft von Wildbad über Enzklö- sterle kommend, spät abends hier ein. um nach genossener Ruhe am andern Morgen die Reise nach Baden-Baden fortzusetzen. InderNacht wurden die Reisenden ermordet und im Wald verscharrt, daß jede Spur von ihnen verloren ging. Erst nach Jahrzehnten fand man ein menschliches Gerippe und einen Metallknopf, wie ihn damals
Enzklüsierle, Schneckenkopf und Dietersberg
die Herrschaftskutseher an ihren Röcken zu tragen pflegten. Dieser romantische Stoff regte die dichterische Phantasie des jungen Wilhelm Hauff, in dessen Erzählungen der Schwarzwald mehrmals den Ort der Handlung abgibt, mächtig- an und er formte daraus das Märchen vom „Wirtshaus im Spessart“. Der tragische Ausgang der Ueberlieferung wurde von ihm nicht übernommen. Hauff hat in seinem Märchen aus dem Schwarzwald den Spessart gemadit, weil er das ihm lieb gewordene Gäu nicht in Verruf bringen wollte, ln der Waldwildnis fehlte es nicht an dem gefürchteten Räuber- und Zigeunerhintergrund. Der wilde Han- nikel mit seinen verwegenen Gesellen hat manchmal die Gegend unsicher gemadit.
So streng die beiden Gemeinden Enztal und Enzklösterle politisch. beziehungsweise behördlich voneinander getrennt sind, so friedlidi spielt sich das öffentliche Leben ab. Der Nachwuchs der verschiedenen Vereine rekrutiert sich aus beiden Gemeinden, ebenso haben sie eine gemeinsame Kirche und Schule mit den Ortsnamen Enztal-Enzklösterle.
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