werden. Das gleiche Schicksal wie Hirsau ereilte auch die Stadt Calw, welche sieb von ihrer Zerstörung im dreißig­jährigen Krieg kaum ans der Asche erhoben hatte.

Als die Franzosen beutebeladen wieder von Württemberg abzogen, führten sie 15 angesehene Männer als Geiseln mit sich, weil das Land die Kontributionen nicht gleich bezahlen konnte. Unter diesen Geiseln befand sich auch der Prälat Joh. Ludwig Dreher, der letzte Vorsteher der Hirsauer Kloster­schule. Er starb kurz nachher in der Gefangenschaft zu Metz.

Die Hirsauer Zöglinge wurden auf die anderen Kloster­schulen des Landes verteilt, bis 1713 das Kloster Denkendorf an Stelle Hirsaus zur Klosterschule eingerichtet wurde.

Bei der Zerstörung Hirsaus wurden die Klostergebäude, sowie das Jagdschloß größtenteils wohl ausgebrannt, doch die massiven Außenwände blieben fast unversehrt vorhanden. Die Landesbibliothek in Stuttgart besitzt einige Gemälde des Klosters vom Jahr 1745, aus welchem dieses deutlich hervorgeht.

Eine Wiederherstellung des Klosters wurde wegen dem, hiezu nötigen Kostenaufwand Vonseiten der württembergischen Re­gierung nicht beschlossen, sondern im Gegenteil die Ruinen als Steinbruch freigegeben. Nun erst setzte die eigentliche Zerstörung ein. Nicht nur in Hirsau benützte man bei der Erstellung von Neubauten die schönen Steinquader des Klosters und Schlosses, auch nach Calw und anderen um­liegenden Orten wurden dieselben massenweise abgeführt. Mehr als ein volles Jahrhundert ging diese Zerstörung fort, und als endlich, leider zu spät, die württembergische Regierung erkannte, daß sie den Ruinen dieses herrlichen Klosters gegen­über schuldig sei, dieselben zu schützen und zu bewahren, da waren nur noch magere Reste vorhanden.')

Die Brandkugeln Melacs (16S2) bedeuteten für Hirsau nicht nur die Vernichtung seiner vielbewunderten Bauwerke, sondern auch eine völlige Umstellung der bestehenden Ver-

Oie erneute §ürsorge für die noch vorhandenen Orümmer ist unten näher beschrieben.

SO