Westseite hält deutlich die Hand über die Augen, wie man im Freien M tun pflegt, um besser in die Ferne setzen zu können. Die Linke ruht auf dem Knie. Der Laienbruder der Nordseite legt beide Hände ruhend auf die Kniee. Deutlich unterscheidet sich die Figur auf der Südseite durch ihre gezwungene Haltung von den beiden andern, die eine natürliche Körperstellung zeigen.

Mir scheinen diese Mittelfiguren die Laienbrüder in ihren verschiedenen Tätigkeiten darzustellen. Obwohl die einschlägigen Urkunden über diese Bärtlinge nicht viel Aufschluß geben, so wird doch deren Verwendung bei den Bauten, sodann als Hirten und im inneren Dienst, neben ihrer Tätigkeit in der Küche, besonders ihre Verwendung im Backhaus, sowie im Armen- und Krankenhaus erwähnt.

Demnach möchte ich den Laienbruder der Südseite als Darsteller der Bautätigkeit bezeichnen, was durch sein deutlich auSgedrückteS Heben der Steinmasfe angezeigt ist. Der Bärtling der Westseite kennzeichnet die Hirtentätigkeit, denn durch seine, über die Augen gehaltene, Hand drückt er aus, daß er sich im Freien befindet und in die Ferne sieht. Sein Kollege auf der Nordseite ist mir der Repräsentant des inneren Dienstes. Wenn in den Urkunden der Dienst im Backhaus ausdrücklich erwähnt ist, so haben wir uns zu vergegenwärtigen, daß in Hirsau Mühle und Bäckerei zu­sammen in einem Gebäude untergebracht waren und daß sicher beiderlei Arbeiten von den Laienbrüdern verrichtet wurden. Diese verschiedenen Arten des inneren Dienstes konnten nicht durch die Körperstellung dieser Figur ausge­drückt werden, deshalb sind derselben zwei Attribute zur Seite gestellt. Zur Linken, in nächster Nähe, ein vierspeichiges Rad (Mühlenrad l) kennzeichnet den Dienst in Mühle und

Or. Meizfäcker hielt dieses Kack für ein Kreuz im Kreis. Man beachte jedoch ckie schiefe Stellung cier kreuzförmig angeordneten Speichen,Pfanne ckie deutlich gearbeitete Nabe. Beides spricht nicht für ein Kreuz im Kreis, sondern für ein wirkliches Kack.

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