von jeher der hl. Bartholomäus, welche Bezeichnung sich in der Hirsauer-Ottenbronner Sriftungspflege, als Stiftung des „hl. Bartholomäus zur Pletzschenau" bis in die neueste Zeit erhalten hat.
Nach dem oben Gesagten kann darüber kein Zweifel herrschen, daß die hiesige Pfarrei ursprünglich „Pfarr Pletzschenau" hieß und daß die dortige Kirche demnach als Pfarrkirche galt. Von einem dort angestellten Pfarrer ist zwar nirgends die Rede. Der Dienst an dieser Kirche wurde zur Zeit der Klosterschule von dem Prälaten bezw. von den Klosterpräzeptoren versehen. Mehrfach wird dagegen ein Mesner an der Pletzschenaukirche erwähnt.
Dunkel ist auch die Bedeutung des Namens, der früher der Kirche, heute dem dortigen Ortsteil eigen ist. Christmann a. a. O. will den Namen „Pletzschenau" von Helizena ableiten. Steck a. a. O. dagegen von „Oblaten." Beides erscheint mir nach dem oben Gesagten unwahrscheinlich.
Es ist bekannt, daß das Kloster verschiedene Fischweiher besaß, denn die Fische dienten den Mönchen besonders als Fastenspeise. Abt Bernhard legte im Norden des Aureliusklosters einen weiteren großen Fischteich an. Sehr wahrscheinlich befand sich derselbe, sowie noch weitere dieser Teiche in der Pletzschenau. Von den Fischen dürste besonders der Karpfen bevorzugt gewesen sein. Nun scheint mir, daß der Karpfen, der auch „Plötze" genannt wird, jenem Gelände den Namen gab, auf dem sich die Fischteiche befanden. .Plötzenaue" im Gegensatz zur .Hirschaue."
In einem Bericht von 1578 lesen wir: „Nachdem auch die ordentliche Begräbnis und ein Kirchen von des Klosters wegen gleich dagegen hinüber in der Blötscknau genannt, welche noch dies Tags nit allein in guter Besserung und Bau, sondern so oft ein Mensch allhier zur Pfarr gehörig mit Tod abgehet, wird in selbiger allweg die Leichenpredigt gehalten."
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