allerlei Mißgeschick und da war eS seine fromme Gemahlin Wiltrudis, welche dem Grafen seinen Betrug als die Quelle seines Unglücks vor Augen führte. Auf diese Weise moralisch überwunden, bat Adalbert den Abt nun selbst eine Urkunde über die Unabhängigkeit des Klosters auszustellen. Abt Wilhelm kam dieser Aufforderung nach und dieses neue Dokument erhielt endlich in Worms am 8. Oktober 1075 das königliche Siegel.
Man könnte geneigt sein zu sagen, Abt Wilhelm sei hier dem Grafen Adalbert zu schroff gegenüber getreten, doch lag für den Abt noch ein besonderer Grund vor, zwischen sich und dem Schirmvogt gleich am Anfang reinen Tisch zu machen. Nach seiner Ankunft in Hirsau erfuhr Wilhelm erst, daß sein Vorgänger von Graf Adalbert seines Amtes entsetzt worden sei. Wilhelm soll daraufhin den Entschluß gefaßt haben, sofort wieder nach Regensburg zurückznkehren, denn da Graf Adalbert kein Recht zur Amtsentsetzung eines Abtes hatte, sah Wilhelm seinen Vorgänger Friedrich immer noch als rechtmäßigen Abt von Hirsau an. Nur auf das inständige Bitten seiner Mönche blieb Wilhelm in Hirsau und übte das Amt eines AbteS aus, jedoch ließ er sich erst nach Friedrichs, kurz darauf erfolgtem, Tod feierlich als Abt einsetzen.
Bei dem Einzug Wilhelms in Hirsau war sowohl die Aureliuskirche, als auch sehr wahrscheinlich die übrigen Klostergebäude noch nicht völlig ausgebout und der Abt konnte noch teilweise seine bautechnischen Kenntnisse an diesem seinem ersten Kloster zur Geltung bringen.
Trotz aller Anerkennung der intensiven Arbeit, die der verstorbene Pfarrer a. D. Bossert bezüglich der Erforschung des AureliusklosterS leistete, können wir dessen Ansicht hier nicht mehr beipflichten, wonach Abt Wilhelm die in Hirsau angetroffene Kirche abbrechen ließ und die zum Teil heute noch stehende an deren Stelle erbaute. Bossert ignoriert vollständig das erste Aureliuökloster des neunten Jahrhunderts und die von Pfarrer Dr. Klaiber aufgedeckten Grundmauern