erste Kirche keine Säulen hatte. (Bergt, hierzu auch „Urgeschichte des Klosters Hirsau" von Dr. Paul Weizsäcker, Württ. Vierteljahrshefte für Landesgeschichte 1914. Heft III.)
Die Helizenalegende, so anmutig ihr Bild auch auf uns wirken mag, läßt sich geschichtlich nicht festhalten und soll daher im Anhang dieser Schrift nur als liebliche Sage mit- geteilt werden. Nach Mart. Crufius (Ann. Suevici) wurde diese Legende erst im Jahre 1534 von den Domherren zu Speyer (Hirsau gehörte bekanntlich zum Speyerer Sprengel) und zwar in deutscher Sprache dem damaligen Hirsauer Abt, Johann IN. übermittelt. Wenn schon das späte Auftauchen dieser Erzählung höchst verdächtig ist, so hat vollends ihr Inhalt einen ganz ungeschichtlichen Charakter. Besonders das Vorhandensein der Städte Calw und Tübingen, das Calwer Grafengeschlecht und die Nikolauskapelle in Calw im siebtenJahrhundert, zeigt deutlich die Unechtheit dieser Erzählung.
Eine weitere Gründungssage, welche erstmals im zwölften Jahrhundert von dem Chronisten Gottfried von Viterbo schriftlich fixiert wurde und sich auf die eigentliche Gründung des Klosters bezieht, ist ebenfalls am Schluß mitgeteilt. Welchem Umstand diese Sage ihre Entstehung verdankt, ist heute nicht mehr zu ermitteln. Ihr Inhalt ist jedoch von den geschichtlichen Tatsachen weil entfernt.