Refektoria mit Säulen. Im Sommerrefektorio ist ein Spring« Brünnlein, da die Aebt abconterfait und mit ihrem Thun beschrieben werden. Im Winter-Refektorio ein eisner Of, darauf man steigen und oben rumb sitzen kann.

Der Kreuzgang zwischen der Kürchen und den Refektorien, darauf der jungen Studiosen Dormitorium, Schlafkammern und Studierkammern, umfaßt ein ziemlichen Garten, hat auf vier Seiten vierzig Fenster, da ein jedes der Breite nach in drei Unterschied oder Felder, durch zwei steinene Säulen getheilet, und je zwischen zwei Fenstern ein steinern Pfeiler; in den Fenstern je im Mittlern Feld sind die Geschichten, so sich mit Christo verlassen, aus dem neuen Testament, samt den prophetischen Weissagungen, und in beeden Nebenfeldern die Figuren, Vorbilder und Bedeutung, aus dem alten Testament, in die Fenstergläser gar künstlich und mit aller­lei ausbinstigen Farben geschmälzt. An den Kreuzgang gegen Mittnacht wärts, in den Kreuzgarten hinein, ist ein hoher, runder und weiter Erker mit Pfeilern und Fenster­gestellen, auch gemalten und geschmälzten Fenstergläsern, darin ein hoher von Steinwerk und Bildern ausgehauener Spring Brunn mit 24 Röhren und drei steinernen Wasser- napfen über einander, da in das Wasser von oben, in engen, und weitern mit lieblichem Getöß herabrauschet, doch nicht stets, sondern wenn er angelassen wird.

Das sind die fürnembsten alten Gebäw, ohne das neue steinene Fürstenhaus, gegen Mittag wärts, dessen oben ge­dacht, das zur fürstlichen Wohnung und Herberg mit hohen Schnecken und Kammern, je eins umbs andere, und andern dergleichen Gemach, wie auch wohl Uhrwerken und Sonnen­zeigern zugericht."

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