Fundstücke im Klostermuseum Hirsau
Die zahlreichen, zum Teil bedeutenden Fundstücke aus dem Bereich des Peter- und Pauls- Klosters haben schon seit langem im ehemaligen Bibliothekssaal einen neuen Platz gefunden. Der spätgotische Saal über der Marienkapelle enthält wertvolle Schränke und Holzvertäfelungen und stellt nach der umfangreichen Restaurierung im Jahre 1959 einen würdigen Rahmen für die vielfältigen Kunstwerke dar, die vom Tübinger Landesamt für Denkmalpflege jetzt auch neu geordnet wurden. Die Ausstellungsgegenstände umfassen vor allem Architekturbruchstücke, Schlußsteine, Plastik und kunsthandwerkliche Arbeiten.
28 Schlußstein aus dem Nordflügel des Kreuzganges. Um 1492.
Im Vierpaß des grauen Sandsteins ein Engel, der den Meisterschild des Baumeisters und Steinmetzen Peter von Koblenz hält. Breite des Bildfeldes 31 cm.
29 Schlußstein aus dem Westflügel des Kreuzganges. Um 1492.
Der Schlußstein zeigt den Adler, das Symbol des Hl. Johannes. Der Westflügel des Kreuzganges wurde von dem Baumeister Hans Spryss von Zaberfeld 1491-94 unter Abt Blasius Schöltraub errichtet. Alle anderen Schlußsteine, die schon früher in diesem Teil des Kreuzganges gefunden worden waren, fielen in Stuttgart einem Bombenangriff während des zweiten Weltkrieges zum Opfer.
30 Bildnis des Abtes Wolfram Maiser. Zweite Hälfte 11. Jahrhundert.
Der Kopf aus grauem Sandstein stammt vom Grabmal des Abtes (Regierungszeit 1428 - 1460) in St. Peter und Paul. Höhe 48 cm, Breite 25 cm.
31 Ehemaliger Bibliothekssaal. Detail der Decke.
Das Bild zeigt ein Stück vom Unterzug der spätgotischen Holzdecke des Bibliothekssaales über der Marienkapelle (Baumeister Martin von Urach). Die farbig gefaßte Flachschnitzerei ist in Tannenholz ausgeführt und zeigt das Wappen des Abtes Johannes II. (gestorben 1524), des Erbauers der Marienkapelle und des Bibliothekssaales. Vollendet 1518.