ein, als dort der Name durch Großbuchstaben stark hervorgehoben ist. Den Darstellungen fehlt zwardurchaus nicht der Sinn für die schöne Form, aber diese Kunst sucht weniger durch prunkvolle, glänzende Bilder zu wirken, sondern will eher eine genaue Sachlichkeit nüchtern zum Ausdruck bringen (Löffler).

(Stuttgart, Württ. Landesbibliothek, Handschrift Cod. hist. fol. 415 aus Zwiefalten, Blatt 63 r.)

11 Der hl. Aurelius. Einblattdruck. Um 15101520

Der Holzschnitt teilt sich ab in ein Gebet an den heiligen Aurelius, dessen Aufbau noch nicht klar erkannt ist, und eine Darstellung mit einem massigen, sitzenden Bischof mit Heiligenschein, der einen rechts vor ihm knienden Mann am Kopf berührt, während Gott hinter einer Kräuselwolke in einem winzigen Fensterausschnitt sichtbar wird. Interessant ist die Krümmung des Bischofsstabes, weil hier eineingefaßter Hirsch die Beziehung zu Hirsau deutlich macht (die zu gleicher Zeit hier tätige Buchbinderwerkstatt verwendet dasselbe Erkennungszeichen). Außerdem ist darin erstmals die Schutzfunktion des Heiligen gegen Kopfkrankheiten aller Art angedeutet. Wie dieses Patronat Aurelius zufiel, ist noch nicht geklärt. Vom künstlerischen und theologischen Standpunkt aus sollte dringend eine Untersuchung über diesen originellen Einblattdruck angestellt werden.

(Stuttgart, Württ. Landesbibliothek, Pläne und Ansichten.)

12 Äußeres von St. Aurelius

Der mächtige Bau ist umgeben von Wohnhäusern, ja sogar mit einem solchen zusammen­gebaut. Seit 1959 muß der Zugang zur Kirche nicht mehr von der Sakristeiseite aus gesucht werden, sondern kann frontal durch das neue Portal erfolgen.

13 Flechtwerkplatte aus St. Aurelius. 9. Jahrhundert

Im Jahre 1955 stieß man bei der Restaurierung der Aureliuskirche auf diese Flechtwerk­platten. Julius Baum beschreibt sie:Von den drei im Südturm gefundenen Sandstein­platten ist die oberste in drei Stücke gebrochen. Sie ist 133 cm hoch, 103 cm breit, 1112 cm dick; der obere Rand ist zerstört. Dargestellt ist ein griechisches Kreuz, mit dreistriemigem Flechtband gefüllt; die Kreuzarme endigen in Voluten. Darunter läuft ein doppelreihiger Fries, von dreistriemigen Halbkreisen gebildet, die durch ein Rautengitter miteinander verknüpft sind. Die Zwischenräume zwischen den Kreuzarmen füllen vierpaß­förmige Flechtknoten, denen sich in den Diagonalen Blüten zuwenden. Das anscheinend

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