gesamt vor: 17 Stuben und 17 Kammern, sowie einen nach dem Flur geöffneten Vorsaal, in welchem ein Billard Auf­stellung finden sollte.

Mit den Bädern als herrschaftliche Lehen war je ein großer Wald verbunden, mit dem oberen Bad 248, mit dem unteren Bad 208 Morgen.

Am Ende des 18. Jahrhunderts finden wir Liebenzell auf dem tiefsten Stand seiner geschichtlichen Kurve. Das fast völlige Erliegen des Badebetriebs hatte zusammen mit dem erwähnten großen Brandunglück eine allgemeine Verarmung der Einwohner zur Folge. Verständlich ist da­her der Notschrei des Oberamtmannes Heller, der aus dessen Bericht von 1791 an die Regierung zu vernehmen ist) Hoffnungslos erschien diesem die Lage seiner Amts­stadt, sofern nicht staatliche Hilfe einsetzen sollte.

Große Opfer und Mühen waren erforderlich, das Bad erneut auf die ihm gebührende Höhe zu führen. Langsam aber stetig gelang es, zunächst die bedrängte Lage der Einwohner des Städtchens durch Einführung kleiner Indu­striezweige zu lindern. Einem Wiederaufbau der durch Brand zerstörten Gebäude diente eine Kollekte, die zu Gunsten der Geschädigten im Lande ausgeschrieben wurde. Endlich gelang es dann auch, die Aufmerksamkeit für das zerfallene Bad in weiteren Kreisen zu wecken.

Neue Hoffnung für Belebung des Bades erweckte 1808 die Nachricht, die Königin Katharina von Westfalen, Ge­mahlin von Jerome (Bruder Napoleons I.), beabsichtige hierher zu kommen. Auf Veranlassung der württember- gischen Regierung erfuhr das heruntergekommene untere Bad eine teilweise Erneuerung, um der Königin als wür­dige Herberge dienen zu können. Diese nahm aber trotze dem ihren Aufenthalt in Teinach. Sie fuhr dann täglich von dort ins Zellerbad.

Den Auftakt für die Neubelebung des Badebetriebs bil­dete erst der Übergang der Badeanstalten aus Staatsbesitz in die Hand privater Unternehmer. Das Amtsgrundbuch

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