des Kameralamts Hirsau von 1843 23 ) enthält folgenden Vermerk: „119 Morgen, der unter Badwald, welcher 1808/09 mit dem unteren Bad verkauft wurde. Ferner 169 Morgen, der ober Badwald, 1820 und 25 verkauft." Von dem Grundbesitz des oberen Bades ist nur der Wald erwähnt, nicht aber die Badeanstalt. Hier werden wir die eingestürzten Gebäude zu vermuten haben, von denen der Oberamtmann Heller schon 1791 zu berichten wußte.
Nachdem die Bäder in Privatbesitz übergegangen waren, währte es noch Jahrzehnte, bis den erneuten Anstrengungen ein sichtbarer Erfolg beschieden war. Um die Mitte des vorigen Jahrhunderts zählte man jährlich zusammen in beiden Bädern etwa 190 Gäste. Auf der Liste für 1851 war erfreulicherweise auch die Kronprinzessin von Württemberg zu verzeichnen.
Eine wesentliche Bereicherung erfuhr dann Liebenzell 1866/67 durch die Erbohrung einer weiteren Quelle, hart an der Südgrenze seiner Markung. Ihr wurde der Name „Kleinwildbad" beigelegt. Der Anschluß an das moderne Verkehrsnetz, nach Fertigstellung der Bahnlinie Calw-— Pforzheim, hob die Besuchsziffer wesentlich. Der große Erfolg der kommenden Jahrzehnte, mit einer Steigerung der Besucherzahl auf 5200 im Jahre 1913, ist aber neben der volkswirtschaftlich günstigen Lage jener Zeit vor allem dem Umstand zuzuschreiben, daß inzwischen die Stadtverwaltung mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln sich tatkräftig und zielbewußt für Bekanntmachung und Hebung des Bades eingesetzt hatte. Erwähnt sei hier nur die Schaffung des Kurparks, des Kursaals und der Trinkkuranlage. Das Bestreben der Stadt- und Kurverwaltung, Bad Liebenzell zu heben, fand auch bei der Bürgerschaft tatkräftige Unterstützung. Davon zeugen eine Reihe neuentstandener Landhäuser und Gästeheime, welche längst den Ring der alten Stadtgrenzen sprengten.
Was dem Oberamtmann Heller nach seinem erschütternden Bericht an die Regierung von 1791 als unmöglich
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