milienzusammenhänge, wenn diese auch nicht mehr näher nachgewiesen werden können.

Zu erinnern ist noch an die Burg Liebeneck bei Pforz­heim. Deren älteste Geschichte ist unbekannt. Krieger 10 ) deutet den Namen als die Ecke eines Liubo. Die früheste feststellbare Urkunde über diese Burg stammt vom Jahre 1263. 11 ) Aus dieser erfahren wir, daß die von den Gebrü­dern Berthold und Beirein von Weißenstein bis dahin innegehabten Rechte an Burg Liebeneck an Markgraf Ru­dolf I. von Baden übergingen.

Aus Mangel an älteren Urkunden kann zwar ein siche­rer Nachweis für die Herkunft der beiden Patrizierfami­lien Weise und Liebener nicht erbracht werden. Nach allem, was uns hierüber bekannt ist, scheint es jedoch, daß die Liebener den ältesten Besitzern der Burg Liebeneck und die Weiße den Herren von Weißenstein entstammten. Ein Zusammenhang beider Geschlechter ist wiederholt angedeutet, ebenso eine Verbindung dieser mit den Her­ren von Liebenzell.

Von dorther, d. h. von den Liebener bezw. von der Burg Liebeneck wird der Name Liubo oder Libun auf un­seren Ort übertragen und hier mit dem bisher gebräuch­lichen Namen Zelle verbunden zur Benennung des Ritter­sitzes gebildet worden sein.

Etwa hundert Jahre nach dem Auftreten des Ritter­geschlechts finden wir die aus dem Weiler Zelle hervor­gegangene Stadt und dieser erst wurde der Name Lieben­zell beigelegt. Trotz dieser amtlichen Benennung blieb aber daneben der ältere Name Zell im volkstümlichen Verkehr bis ins 18. Jahrhundert herein an Bad und Städt­chen haften. Der Rittersitz dagegen trug nie einen anderen Namen als den, der ihm heute noch eignet: Burg Liebenzell.

9. Die Familie der Liebenzeller

Nach Liebenzell benannte sich nicht nur das bekannte Rittergeschlecht, sondern gleichzeitig auch eine Straßburger

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