und 1520; Herzog Ludwig, 1593; Herzog Johann Friedrich, 1609; Seinen Versprach mit Maria Dorothea Sophia, Grä­fin von ötingen, feierte in unserem Bad Herzog Eber­hard III., 1656.

Ein kurzer Augenzeugenbericht möge hier folgen. Mar­tin Crusius, Professor zu Tübingen, besuchte im Juni 1593 seine Frau im unteren Zellerbad. Eine Notiz in dessen Tagebuch hierüber lautet: 15 )7. Juni kamen wir (gemeint ist Crusius und dessen Reisebegleiter Dr. Pappius) in Calw an, wo Stadtpfarrer Esthofer uns freundlichst emp­fing. Ich ging aber sogleich zu Fuß weiter Hirsau zu, auf einem Wiesenweg am linken Ufer der Nagold. Mit Einbruch der Nacht kam ich beim oberen Zeller Bad an und bald bei den Buden der Krämer, welche Schächtelchen und an­dere bemalte Geräte auf der Wiese verfertigten. Es gin­gen dort neben anderen Badegästen adelige Fräulein spazieren ... In kurzem kam ich von da, über eine kleine Brücke gehend, zum unteren Zeller Bad und damit zu meiner Frau . . . Am 8. Juni blieb ich daselbst... Ich ging in das am Bergabhang hinauf liegende Städtchen Zell, er­stieg auch nahezu die alte über dem Städtchen, aber außer­halb liegende Burg. Nach dem Frühmahl besuchten wir das obere Bad. Ich besichtigte in beiden Bädern die Bade­zimmer. Am 9. Juni verabschiedete ich mich morgens sie­ben Uhr von meiner Frau und den anderen Badegästen und ging auf einem rauhen Fußweg in das Kloster Hirsau hinauf."

Bis etwa zur Mitte des 18. Jahrhunderts kann der Be­such des Bades als sehr gut bezeichnet werden, dann aber setzte ein langandauernder Rückgang ein. Dieser war je­doch nicht etwa durch die Qualität des Thermalwassers bedingt. Noch während der Zeit des Niedergangs (1837) rühmt B. Granville in einer englischen Schrift (The spas of Germany) die Liebenzeller Thermen aufs höchste und sagt, daß diese Quellen mehr Aufmerksamkeit verdienen, als diesen anscheinend bisher geschenkt worden war. 16 )

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