meisten dieser Ortsnamen sind uns jedoch die frühesten Formen nicht bekannt. Bei Liebenreute (Teilgemeinde von Zogenweiler) wissen wir zufällig, daß dieser Ort noch im 13. Jahrhundert Libunruti hieß. 7 )

Wo nahmen, aber die Ritter von Liebenzell den Namen Libun her, den sie für ihren Wohnsitz mit der am Orte haftenden Bezeichnung Celle verknüpften? Zunächst weise ich hin auf die Patrizierfamilie der Liebener (d. h. Sippe der Lieben) in der Altenstadt zu Pforzheim. 8 ) Bekanntlich setzte sich der älteste Einwohnerstand der namhaften Städte zum großen Teil aus Adeligen der Umgegend zu­sammen. Dies trifft auch in hohem Maße bei der Alten­stadt Pforzheim zu. Die angesehene und reichbegüterte Familie der Liebener wird ebenfalls dem Adelsstand an­gehört haben, ebenso die der Weiße. Liebener und Weiße sind die Namen der ältesten und einflußreichsten Familien, die aus der Altenstadt Pforzheim bekannt sind. Bei beiden Familien, die wohl unter sich zusammenhingen, findet sich der Vorname Erlewin.

Er lewin Weiße und Erlewin Liebener waren zusammen die Besitznachfolger bezüglich der ausgedehnten Güter der Herren von Liebenzell zu Königsbach bei Pforzheim.*) Dieser Besitz ging später ganz auf Erlewin Liebener über. Als dieser kurz vor seinem Tode die Königsbacher Güter dem Kloster Maulbronn übereignete, mußten zuvor Reinhard und Ludwig von Liebenzell urkundlich bestäti­gen, daß sie das Kloster im Besitz dieser Güter nicht stö­ren werden. Sie wurden von Erlewin Liebener mit 25 Pfund Heller abgefunden. Zu der Verhandlung hierüber war auch Berthold von Weißenstein zugezogen.

Beim Verkauf der Burg Liebenzell im Jahre 1273 an Markgraf Rudolf I. von Baden finden wir unter den Bür­gen Berthold und Erlewin die Weißen neben Albrecht dem Liebener. Wie es scheint, bestanden zwischen den Herren von Liebenzell und den Liebener zu Pforzheim Fa-

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