Als solcher erscheint er in Urkunden seiner Lehensleute, der Herren von Liebenzell. 6 )*)
Dieses Geschlecht des niederen Adels, das sich nach unserer Burg benannte, hatte Wappenverwandtschaft (zwei voneinander abgewendete Dietriche) sowohl mit den Herren von Calw (Lehensleute der Calwer Grafen) als auch mit den Herren von Rüppurr (Rüppurr heute Teil von Karlsruhe). Da die Liebenzeller Ritter vor allem Güter und Rechte in den badischen Gebietsteilen besaßen (Königsbach, Iffezheim, Ittersbach) ist ein unmittelbarer Zusammenhang zwischen ihnen und denen von Rüppurr am ehesten anzunehmen. Sie erscheinen auch nirgends in Urkunden des Hirsauer Klosters (der Stiftung der Calwer Grafen), dagegen in solchen der Klöster Maulbronn, Lich- tental und Herrenalb.
Der erste nachweisbare Vertreter dieses Geschlechts, Reinhard von Liebenzell, bezeugt eine Urkunde des Klosters Maulbronn vom Jahre 1250 8 ). In einer weiteren Urkunde dieses Klosters werden Reinhard und Ludwig von Liebenzell leibliche Brüder genannt 9 ). Einen drittel! Bruder, Wolfram, nennt eine Urkunde des Klosters Lichten- tal 11 ).**)
Nach J. A. Hartmann 13 ) soll Ludwig von Liebenzell im Jahre 1272 seine sämtlichen Rechte dem Kloster" Herrenalb übereignet haben. In Wirklichkeit vergabte er an dieses Kloster nur das ihm zustehende Patronatsrecht an der Kirche zu Merklingen 14 ). Als Beweis für damals bestehende Rechte des Klosters Herrenalb in unserem Ort nennt
*) Nach den ebersteinschen Überlieferungen kam also die Burg Liebenzell nicht — wie Haug und Stalin annehmen — durch die rätselhafte Gräfin von Zavelstein an Simon von Zweibrücken, sondern durch dessen Großvater, Eberhard IV. von Eberstein 7 ).
**) Schon 1259 war Reinhard tot und Ludwig vertrat gegenüber dem Kloster Lichtental dessen minderjährige Kinder als Vormund 10 ). 1260 war auch Wolfram nicht mehr am Leben 19 ).
25