Es scheint, daß Eberhard IV. von Eberstein die Burg Liebenzellfür seinen Sohn, Eberhard V., als Wohnsitz bestimmt hatte. Dieser war mit einer Tochter des Markgrafen Hermann V. vermählt. Als Eberhard V. jedoch, ohne Söhne zu hinterlassen, 1253 verstarb, drängte dessen Vater, entgegen den damaligen Rechtsauffassungen, den ältesten Sohn seiner Tochter Agnes, den Grafen Simon von Zweibrücken, in die ebersteinsdie Gemeinschaft ein und übergab diesem noch zu seinen Lebzeiten einen Teil der Grafschaft Alteberstein 5 ). Simon führte daher den Doppelnamen Graf von Zweibrücken und von Eberstein.
könnte. Wir finden vielmehr dort klare Hinweise hierfür 2 ; Kurz vor ihrem Tode stiftete die Herzogin Uta das Kloster Allerheiligen im Schwarzwald. Neben der Stiftungsurkunde ist ein sogenannter Willebrief von Eberhard III. von, Eberstein erhalten, in welchem dieser sich als nächsten Erben der Herzogin bezeichnet und als solcher seine Zustimmung zu der genannten Stiftung bestätigt. Auch spätere Urkunden für das Kloster Allerheiligen besagen, daß Uta mit Zustimmung ihres Erben die dortige Stiftung vollzogen habe. Bei der früheren Schenkung der Herzogin an das Kloster Hirsau lesen wir nichts von einer Einwilligung Eberhards von Eberstein. Wie es scheint, hat dieser seine Ansprüche nachträglich geltend gemacht. Auch K. Pfaff 3 ) hat sich mit dieser Frage beschäftigt und dabei festgestellt, daß das Kloster Hirsau die Schenkung der Witwe Uta größtenteils an die Herren von Eberstein abtreten mußte. Auf den Grund dieser Erbfolge soll hier nicht näher eingegangen werden. Uns genügt die Feststellung der Tatsache, daß kurz nach dem Todesjahr der Herzogin (1196) „oppidum Cell" an Eberhard III. von Eberstein fiel. Unter dem Sohn und Enkel des letzteren (Eberhard IV. und Eberhard V.) tritt die Burg Liebenzell deshalb nicht in Erscheinung, weil sie zu deren Zeit noch namenlos war. Erst unter den Rittern von Liebenzell als Burginsassen ist sie vom Jahre 1250 ab urkundlich nachgewiesen 4 ). Berechtigt erscheint daher die Frage, wer vor dieser Zeit die Burg bewohnt haben wird. Zunächst ist daran zu erinnern, daß die Erstellung der ebersteinschen Einbauten sich über einen längeren Zeitraum erstreckt haben dürfte. In dem ältesten Wohngebäude könnte aber ein uns unbekannter Burgvogt gesessen haben.
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