späten Haüftattleute. Er war die Ursache ihrer fabelhaften Entwicklung, aber auch der Grund ihres Untergangs.

Viele der Hallstatthügel zeigen uns Nachbestattungen, die Schmuckstücke in fremder Kunstübung enthalten. Die Fibeln sind fremdartig gebogen und ge­formt, die Gürtelbleche mit Tierdarsiellungen verziert. Mancher Dolch ist üppig mit Zierat überladen und die Beigaben sind zum Teil fremden Ursprungs.

Kann man diese Beobachtung schon beim Gemeinfreien der letzten Hallstatt­zeit machen, so erhält sie ihre Verschärfung bei Betrachtung der Totenstätten der Fürsten. Was da aufgehäuft in Blockgemächern tief unter dem schützenden Riesenhügel liegt, ist alles andere als das Reifegut eines Kriegers und Volks­führers. Italienische und griechische Vasen, ägyptische Fläschchen, keltische Bronze- und Goldarbeiten und fast gar nichts von heimischer Arbeit. Waffen sind nur noch Zier- und Würdestücke. Schwerter gelten gar nicht mehr als Bei­gabe, nur der umgemodelte, bernsteinbesetzte Dolch wird mitgegeben. Das FürsteugeabKleinaspergle" ist ein lehrreiches Beispiel und ein Zeuge für den Ausklang der Hallstattzeit.

Gewiß, der Bauer wird noch lange nicht so weit gewesen sein wie der Fürst. Aber in Ueppigkeit und Frieden verbrauchte auch er seine besten Kräfte. Der Führer fehlte, die Schwerter rosteten in den Prunkgemächern, das Land lag wehrlos dem preisgegeben, der es nehmen wollte.

Und dieser Jemand ließ nicht lange auf sich warten, seine Vorposten waren seit 600 v. Ehr. schon ausgeschickt. Die künstlerische Kultur hatte wie überall bei großen geschichtlichen Ereignissen vorgearbeitet; dann folgten die kampf­frischen Heere. Die geschriebene Geschichte nennt diese Eroberer schon mit Namen: es sind die Kelten.

V. Die Keltenzeit

Etwa 400 v. bis 50 n. Ehr. Geb.

Je mehr wir uns der geschichtlichen Zeit nähern, um so bestimmter treten aus der Vorzeit einzelne Völker und Stämme, von griechischen und römischen Berichterstattern genannt, Städte, Burgen und Siedlungsgebiete hervor. Die schriftlichen Überlieferungen beginnen erst spärlich, dann reicher zu fließen und machen uns mit Vorgängen vertraut, die wir bisher aus siedlungsarchäologi­schen Karten, aus dem Entwicklungsgang der Geräte und Waffen, des Haus­und Grabbaues herauslesen mußten. Manche Ansicht, die wir auf Grund der Bodenfunde in mühsamer, oft jahrzehntelanger Arbeit gewannen, findet durch eine kurze schriftliche Notiz ihre Bestätigung und Ergänzung. Zwei Methoden arbeiten Hand in Hand und klären die Geschichte der Uebergangszeit, die in