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Johann III. zurückerstattet und so begann eine Plackerei von neuem, unter welcher in der Folge die evangelischen Äbte oder Prälaten ebenso zu leiden hatten wie ihre katholischen Vorgänger. So hatte z. B. der Abt Brenz ((59( — (596) viel Widerwärtigkeiten wegen des gräulichen Fluchens der fürstlichen Zäger, sowie durch den Hundsknecht Jakob Aichelin (wohl einen Nachkommen des im Bauernkrieg so gefürchteten profosen) auszustehen. Aichelin ließ nämlich die alten Hunde, darunter auch „Bluthunde" den ganzen Tag über im Kloster herumlaufen und fand noch seinen Spaß und Ergötzen daran, wenn diese Bestien nicht nur das Geflügel, sondern auch Erwachsene und Kinder anfielen und zu zerreißen drohten. Auf wiederholte Klagen entschied der Herzog endlich dahin, daß die Hunde nur alle ander Tage sollen auf eine Zeitlang herausgelassen werden.
vom Lustschloß aus besuchten die Fürsten den Gottesdienst in der Peterskirche, woselbst sie auch nicht so selten oft bei ganz geringen Leuten zu Gevatter standen, von Eberhard III. ((628—(67H) ist überliefert, daß er dem lateinischen und deutschen Psalmengesang der Klosterschüler mit Vorliebe gelauscht habe.
Das Schloß wurde von den Herzogen als Aufenthalt benützt auch wenn sie den Liebenzeller Sauerbrunnen gebrauchen wollten. Als Eberhard III. im Zahr (637 auf die Dauer einer Badekur für sich und seine Gemahlin Gemächer im Schloß Herrichten lassen wollte, hatte der damals im Kloster befindliche katholische Abt Wunibald die Dreistigkeit, dem herzoglichen Abgesandten zu erklären, „daß er sich keines herzoglichen Schlosses im Kloster Hirsau zu erinnern wüßte, sondern vielmehr, daß von dem Kaiser und den Kurfürsten sein, des