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schlosses Herren mit ,,roten kroatischen oder andern ge­färbten Kaßacken und Rappen, braunen Stiefeln, breite fran­zösische Gehenke und Degen an der Seite, mit weiten Hosen, mit vielen Bändeln unten daran, französischen teils offenen und hinten und vornen mit vielen Maschen oder Knöpfen und seidenen Schlinglein besetzten Wämmsern, Gürtel mit Rosen und Atlasbändeln darauf, großen bebänderten Hüten, langen bis auf die Füße hinabhangenden tafftenen Hosen­banden, hohen Schuhen mit Rosen und langen unförmlichen Soldatenhaaren". Die in den letzten 3 Jahrzehnten vor der Zerstörung im Schloß Lin- und Ausgehenden hatten schon gepuderte Haare, weite, nur bis auf die Kniee reichende Hosen und Schnabelschuhe. Durch den Schloßhof und den von dem Geschmetter der Jagdhörner widerhallenden Thor­bogen ergossen sich unter dem waidlustigen Herzog Ludwig und seinen Nachfolgern, von der kläffenden Meute begleitet, zu Roß und zu Fuß die Scharen der geladenen Gäste, des Hofgesindes und des andern Zagdtrosses hinauf in die von oben her winkenden wildreichen Forsten zumHirschjagent". Seit uralten Zeiten lag nämlich auf dem Kloster die Ver­pflichtung, behufs der Jagden der Schirmvögte desselben für dieHundelege" und dieZägeratz" Sorge zu tragen und oft dauerte ein solcher Aufenthalt der Fürsten und ihres Trosses wochenlang. Abt Bernhard zahlte deshalb im Jahre dem Grafen Eberhard von Württemberg, dem nach­maligen Herzog ein widerrufliches Ablösungskapital von föOO fl.zur Befreiung von Kost und Gastung der fürst­lichen Diener, Zäger, Falkner, Hunde, sowie von Fuhren und Pferdeleihen." Nun hatte das Kloster über 80 Zahre Ruhe, aber im Zahre f5H8 wurden jene j300 fl. dem Abt